Immobilien-Aktien gelten als besonders zinssensibel, was auch auf die deutschen Branchengrößen wie LEG Immobilien, TAG Immobilien oder den Marktführer Vonovia zutrifft. Letzterem gelang dank des jüngsten Zinsanstiegs der Sprung über eine wichtige Chartmarke. Anschließend setzte eine mustergültige Kaufdynamik ein.
Mit dem Rückenwind der Rede von Jerome Powell in Jackson Hole schaffte Vonovia am Freitag den Sprung über die Marke von 30 Euro. Nachdem die Aktie diese Marke am Montag bestätigte, setzte sie ihren Anstieg fort. In der Spitze näherte sie sich sogar der Marke von 32 Euro.
Am Dienstag gab die Aktie einen Teil dieser Gewinne wieder ab, konnte die Marke von 30 Euro jedoch weiterhin klar verteidigen. Statt eines Widerstands befindet sich dort nun eine charttechnische Unterstützung. Damit bleibt aus charttechnischer Sicht trotz der leichten Kursverluste am Dienstag alles im Lot. Sollte der fundamentale Rückenwind anhalten, steht weiteren Kursgewinnen nichts im Wege.
Selbst eine schnelle Schließung des Gaps bis 40 Euro aus dem Frühjahr 2022 ist möglich. Analysten sind diesbezüglich jedoch zurückhaltender. Das durchschnittliche Kursziel der 24 von Bloomberg abgedeckten Experten liegt bei 33,30 Euro, was lediglich ein Aufwärtspotenzial von rund sechs Prozent bedeuten würde.
Sollten die Zinsen weiter sinken und Vonovia Fortschritte bei der Reduktion ihres Schuldenbergs machen, dürften auch die Kursziele der Analysten wieder steigen. Aktuell stehen die Chancen dafür gut. Die Fed dürfte im September eine erste Zinssenkung beschließen, und auch bei der EZB ist mit weiteren Senkungen zu rechnen.
Vonovia selbst kommt derweil bei den geplanten Verkäufen weiter voran, wie die gestrigen Berichte über einen bald bevorstehenden Verkauf der Pflegesparte bestätigen. Eine Verkaufsvereinbarung dürfte noch in diesem Sommer erfolgen, und der tatsächliche Verkauf des gesamten Geschäftsbereichs soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
Dass einige Anleger heute bei Vonovia Gewinne mitnehmen, ist wenig überraschend. Solange sich die Aktie über der Marke von 30 Euro hält, bleibt das Chartbild jedoch positiv und die Aktie ein Kauf.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.