Die Berichtssaison ist zum großen Teil vorüber. In den kommenden Tagen stehen dafür erneut zahlreiche Hauptversammlungen an. Beim Medizinkonzern Fresenius wird es spannend, ob es Informationen zur geplatzten Akorn-Übernahme gibt.
Akorn geht vor Gericht
Im April sagte Fresenius die Übernahme des US-Konzerns ab. Das Problem: Nach der Ankündigung des Deals im April 2017 hatten sich die Geschäftszahlen von Akorn verschlechtert. Fresenius wirft Akorn deshalb „schwerwiegende Verstöße“ gegen Vorgaben der US-Arzneimittelbehörde vor. Da der Wettbewerber den Deal aber erzwingen will, reichte Akorn Klage gegen Fresenius ein. In Delaware wird das Verfahren am 9. Juli beginnen.
Im Risikobericht hat Fresenius zuletzt bereits auf einen möglichen Schaden durch das Gerichtsverfahren hingewiesen. Sowohl die finanzielle Situation als auch das Image von Fresenius könnten unter einem solchen Streit leiden. Der DAX-Konzern wähnt sich allerdings im Recht. „Wir haben sehr gute Argumente in der Hand, die wir entschieden vor Gericht vertreten werden. Und wir haben großes Vertrauen, dass das Gericht den Sachverhalt richtig einordnen wird“, so ein Sprecher. Im Finanzbericht müsse man jedoch alle Risiken unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit berücksichtigen – auch den ungünstigsten Fall. Selbst wenn die zweitgrößte Übernahme der Firmengeschichte durchgeboxt wird, wäre die finanzielle Perspektive aber nicht nachhaltig beeinträchtigt.