Am Mittwoch gab es erneut Spekulationen um einen Börsengang der Sportwagentochter Porsche. Die Gerüchte sind nicht neu. Bereits Ende 2021 berichteten verschiedene Medien über einen möglichen Börsengang der Volkswagen-Tochter. Trotz der guten News und mehrerer Kaufempfehlungen gerät die VW-Aktie unter Druck. Anleger versuchen mit einem Kauflimit zum Zug zu kommen.
Zur Erinnerung: Der Sportwagenbauer ist unter dem VW-Konzerndach angesiedelt. Die Holding Porsche SE hält wiederum rund 53,3 Prozent der Stimmrechte am Volkswagen-Konzern.
„Wir haben bereits früher festgestellt, dass ein separater Börsengang von Porsche ein bedeutendes Ereignis für den VW-Konzern wäre. Das Unternehmen ist die profitabelste Marke des VW-Konzerns“, so UBS-Analyst Patrick Hummel zu diesem Thema.
Die Investmentbank Stifel jedenfalls sieht die Pläne eines IPOs der Porsche AG positiv. Die Eigenständigkeit der Porsche AG werde von Investoren begrüßt, schrieb Analyst Daniel Schwarz in einer Studie. Die mögliche Struktur nach dem Deal werde aber durchaus differenziert gesehen. Schwarz rät weiterhin zum Kauf der VW-Vorzüge mit einem Kursziel von 308 Euro.
Auch die Societe Generale bleibt bullish für Volkswagen. Analyst Stephen Reitman sieht hierin den Nachweis, wie ernst es die Wolfsburger mit der Portfoliooptimierung nehmen. Bei nur der Hälfte des Marktwerts von Ferrari könnte die Porsche AG laut Reitman etwa 130 Milliarden Euro einbringen - verglichen mit den 55 Milliarden Euro, die er in seinem Modell aktuell dafür ansetze. Sein Kursziel für die VW-Vorzüge lautet 285 Euro.
Die Elektro-Strategie von VW stimmt. Der letzte Deal mit Bosch passt ins Bild. Darüber hinaus würde ein möglicher Börsengang der Tochter-Porsche stille Reserven freisetzen und die Notierung weiter antreiben.
Jedoch nützen die Pläne in der aktuellen Situation wenig. Die Börse wird durch die weitere Verschärfung des Ukraine-Konflikts bestimmt. Auch die Volkswagen-Aktie kann sich davon nicht lösen. Nach dem letzten Run kommt das Papier wieder zurück. Anleger versuchen bei Kursen um 170 Euro einen Fuß in die Tür zu stellen. Ein weiteres Kauflimit wird bei 165 Euro platziert.