VW schickt das erste Modell seiner Elektroauto-Familie ins Rennen. Der ID.3 ist auf 30.000 Stück limitiert. Kunden können sich den Elektroflitzer für eine Anzahlung von 1.000 Euro vorab reservieren. In den nächsten Jahren wird Volkswagen über 70 neue Elektro-Modelle an den Start bringen. Dennoch: Die Privatbank Berenberg ist nicht von der neuen VW-Strategie überzeugt.
VW schickt den ersten Flitzer seiner Elektrofamilie ID ins Rennen. Für eine Anzahlung von 1.000 Euro können sich Kunden eines der auf 30.000 Stück limitierten E-Flitzer sichern. Das Modell ID.3 hat eine Reichweite von 420 Kilometern, Preis rund 30.000 Euro.
Der Elektroflitzer ID.3 soll zum Nachfolger des legendären Käfer werden. Das zumindest wünscht sich Volkswagens Vertriebschef Jürgen Stackmann. Ein sportliches Ziel. Schließlich ist und bleibt der VW Käfer das Kult-Auto schlechthin.
Sicher, VW muss klotzen, nicht kleckern. Im Kampf um die Spitzenposition in Sachen Elektromobilität hat der VW-Konzern wertvolle Zeit verstreichen lasse. Diese gilt es jetzt so schnell wie möglich aufzuholen. Tesla hat gezeigt, dass das Elektroauto salonfähig ist, dass die Nachfrage da ist.
Aber, es wird in Zukunft nicht mehr reichen, einfach „nur“ ein Auto anzubieten. Es muss eine Art Life-Style-Produkt sein. VW hat mit seiner E-Offensive die Möglichkeit, verlorenes Terrain wieder gut zu machen. Nicht nur, was das Image betrifft.
Skeptische Analyse der Berenberg Bank
Der ID.3 ist das erste in einer Serie von mehr als 20 batteriebetriebenen Modellen in den kommenden Jahren.
bis 2025 will VW jährlich mehr als eine Million Elektroautos verkaufen. Die Privatbank Berenberg ist allerdings noch nicht zu einhundert Prozent von der Elektro-Strategie des VW-Konzerns überzeugt. Es sei weiterhin unklar, ob die Strategie zur E-Mobilität von Erfolg gekrönt sein werde, schreibt Analyst Alexander in seiner aktuellen Studie. Zwar sei das erste Quartal des Autobauers stark gewesen, doch bleibe Haissl bei seiner vorsichtigen Haltung. Sein Kursziel lautet 130 Euro.
Deutsche Bank bleibt optimistisch
Ganz anders dagegen Tim Rokossa von der Deutschen Bank. Das erste Quartal sei für den Autokonzern wie für die gesamte Branche schwierig gewesen, schrieb Rokossa. Es habe aber auch einen Eindruck des Potenzials des Unternehmens vermittelt. Rokossa bleibt bullish für die VW-Aktie und sieht ein Kursziel von 210 Euro.
Neue Kooperationen passen ins Bild
Fakt ist: Was die Elektro-Strategie von Volkswagen betrifft, so holt der Autobauer im Vergleich zu Tesla mächtig auf. Die letzten Kooperationen mit Amazon, Siemens, Baidu oder SK Innovation passen ins Bild. Sie zeigen den Ehrgeiz und das Tempo, mit dem VW-Chef Herbert Diess den Konzernumbau vorantreibt.
Unterstützungszone
Die VW-Aktie leidet derzeit unter der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die nächste Unterstützungszone für die Aktie liegt zwischen 148,50 Euro und 152,50 Euro. Hier können sich Anleger wieder positionieren. Volkswagen und Daimler haben in den letzten Wochen deutlich besser abgeschnitten als der DAX. Zeichnet sich eine Entspannung im Handelskonflikt ab, wird sich die VW-Aktie schnell wieder nach oben bewegen.