Volkswagen hat einen Neustart in China bekannt gegeben. Europas größer Autobauer wird dort eine neue Marke für Elektroautos starten. Das erste Auto soll schon im Sommer auf den Markt kommen. Hilft das auch der Aktie endlich wieder auf die Sprünge?
Europas größter Autobauer Volkswagen legt eine neue Elektro-Marke für China auf. Unter der neuen Submarke ID. Unyx soll bereits im Sommer das erste Auto auf den Markt kommen, sagte ein Sprecher anlässlich der Weltpremiere des ersten Modells in Anhui. In der chinesischen Stadt wird das Auto auch produziert wird.
Vier weitere Modelle sollen bis 2026 folgen. Mit diesem Schritt will VW vor allem bei der in China boomenden Elektromobilität Boden gutmachen. Bisher geben hier lokale Herausforderer wie BYD den Ton an. „Elektromodelle wie der neue ID. Unyx sind der Schlüssel, um junge, lifestyleorientierte Zielgruppen zu gewinnen“, sagte VW-China-Markenchef Stefan Mecha.
Die Submarke soll nach Angaben eines Sprechers oberhalb der Kernmarke VW angesiedelt werden und auch ein eigenes Händlernetz mit 40 Verkaufsräumen in 20 Städten erhalten. Das erste Modell der neuen Marke entspricht weitgehend dem Cupra Tavascan, der im selben Werk produziert wird und im Herbst nach Europa kommen soll. Er ist das erste und einzige Modell des Konzerns, das in China gebaut und nach Europa exportiert wird.
VW tut sich in China bisher schwer. Die chinesischen Käufer verlangen mehr Software und Vernetzung im Auto, unter anderem Möglichkeiten rund um soziale Medien. Zudem hat sich im stark wachsenden Elektroautomarkt ein harter Preiswettkampf mit günstigen Herstellern aus der Volksrepublik entwickelt.
Die jahrzehntelang gehaltene Position als Marktführer im Land musste VW 2023 an BYD abgeben. Während die Wolfsburger bei den Verbrennern weiter vorn sind, spielen sie bei E-Autos in China nur eine Nebenrolle. Von den im ersten Halbjahr in China ausgelieferten 1,345 Millionen Fahrzeugen aller Konzernmarken hatten nur gut 90.000 einen elektrischen Motor.
Dass Volkswagen mehr Nähe zum chinesischen Markt sucht, ist sinnvoll. Auch bei der Fahrzeugsoftware kam es zuletzt bereits zu einem Umdenken. Die Aktie kommt dennoch nicht vom Fleck. Auf dem aktuellen Kursniveau ist sicherlich viel Negatives eingepreist. Zumindest noch ist sie jedoch weiter kein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..