Die Aktie von Volkswagen hat zuletzt gleich mehrere Abstufungen kassiert. Das Papier konnte zwar um 15 Prozent im Verlauf des Jahres zulegen, liegt damit aber weit hinter dem Outperformer Porsche oder Mercedes zurück. Darüber hinaus kämpft der Konzern mit seiner Modell-Palette in China.
Keine guten News für alle Volkswagen-Aktionäre. Die Investmentbank Oddo BHF hat das Kursziel für die Aktie von 175 Euro auf 165 Euro gesenkt. Kepler Cheuvreux revidierte ebenfalls das Kursziel nach unten. Die Experten sehen die Aktie nunmehr bei 205 Euro für fair bewertet. Vorher lag das Kursziel bei 250 Euro.
Volkswagen kämpft derzeit an mehreren Fronten. VW-Finanzvorstand Arno Antlitz sagte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass die derzeitigen Investitionen in neue Software und in die Elektromobilität in den nächsten zwei bis drei Jahren ihren Höhepunkt erreichen würden. "Die doppelte Investitionslast wird dann abnehmen, dann wollen wir mit der Elektromobilität signifikante Renditen erwirtschaften", so Finanzvorstand Antlitz.
Problem: Die Branche steht unter dem Druck von Preissenkungen ausgelöst durch Marktführer Tesla. Darüber hinaus sieht sich VW einer immer stärker werdenden Konkurrenz im wichtigsten Absatzmarkt China gegenüberstehen. BYD, Nio, Li Auto oder AIways rollen ihre innovativen Stromer aus, wohin gegen VW mit dem ID.3 oder ID.5 vor allem in Sachen Software nicht auch nur ansatzweise mithalten kann.
Zur Erinnerung: China ist mit über 20 Millionen neu verkauften Autos der wichtigste Absatzmarkt der Welt. Volkssagen macht rund 40 Prozent der Gewinne im Reich der Mitte!
Volkswagen ist sicherlich ein interessanter Wert. Aktuell ist allerdings eine gewisse Skepsis angebracht. Was die Nachfrage angeht, entwickelt sich der Markt von einem Unter- zu einem Überangebot. Skeptisch muss man auch sein, sofern man den Automarkt in China betrachtet. Immerhin macht VW dort 40 Prozent seiner Erlöse. Die Umstellung hin zur Elektromobilität geht mit rasanter Geschwindigkeit voran. Und VW hängt in China innovativen Marken wie BYD, Nio oder auch Tesla hinterher, die stylische Elektroautos mit exzellenter Software anbieten. VW ist derzeit nur eine Halteposition.