Volkswagen hat zuletzt keine gute Performance hingelegt. In dieser Woche etwa weisen die Papiere des DAX-Konzerns ein Minus von mehr als vier Prozent auf. Ein Belastungsfaktor: Im wichtigen chinesischen Markt haben die Wolfsburger ihre Spitzenposition an BYD verloren. Nun soll eine dortige Milliarden-Investition die Wende zum Besseren bringen.
Konkret hat VW jüngst auf der Automesse in Shanghai laut einem CBNC-Bericht angekündigt, ein Entwicklungs- und Forschungszentrum für Elektroautos im Reich der Mitte (Hefei) zu bauen – einer Stadt in der Nähe von Shanghai, die sich zu einem Auto-Drehkreuz gemausert hat. Kostenpunkt: eine Milliarde Dollar.
Wie das chinesische Handelsministerium am Donnerstag mitteilte, sind die deutschen Investitionen in China im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um fast 61 Prozent gestiegen. Insgesamt erhöhten sich die ausländischen Investitionen im Reich der Mitte im ersten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 408,45 Milliarden Yuan (59,33 Milliarden Dollar).
Überdies hat Volkswagen diese Woche auch die Weltpremiere seiner neuen ID.7-Limousine gefeiert. Das vollelektrische Fahrzeug soll im Herbst in China und Europa und nächstes Jahr in Nordamerika auf den Markt kommen. Die Fahrzeuge für China werden vor Ort produziert, während die Fahrzeuge für Europa und Nordamerika in Deutschland hergestellt werden, so Volkswagen. Einen Preis nannte das deutsche Unternehmen nicht, sagte aber, der ID.7 sei sein erstes vollelektrisches Auto "für die obere Mittelklasse".
China ist der weltweit größte Markt für Elektroautos. Im März stiegen die Verkäufe von Luxusautos um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - deutlich schneller als der Anstieg von 0,3 Prozent bei den Pkw-Verkäufen, so der chinesische Verband für Pkw.
Volkswagen muss im zukunftsträchtigen Segment "Elektromobilität" im wichtigen chinesischen Markt dringend aufholen. Die Wolfsburger setzen dabei große Hoffnungen auf die neue Elektro (ID.7)-Limousine. Auch charttechnisch hat sich das Bild zuletzt zunehmend eingetrübt– die Aktie notiert unter den beiden wichtigen gleitenden Durchschnitten (GD50: 128,11 Euro; GD200: 133,18 Euro). Erst ein Sprung über die für den mittel- und langfristigen Trend wichtige 200-Tagelinie wäre ein frisches Kaufsignal. Kurzum: Die Aktie ist derzeit eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..