Der VW-Konzern hat nach einem bisher schwachen Jahr im Juli fast so viele Autos verkaufen können wie vor einem Jahr. Mit 725.400 Stück lieferte Volkswagen weltweit nur rund 200 Fahrzeuge weniger aus als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Zu verdanken war das einem kräftigen Plus von 21,7 Prozent in China, dem wichtigsten Markt der Wolfsburger.
In der Volksrepublik gewinnt der Automarkt nach den Corona-Lockdowns im Frühjahr und dem Mangel an Halbleitern derzeit deutlich an Fahrt. In Westeuropa blieben die Verkäufe noch 11,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
In den ersten sieben Monaten hat der VW-Konzern 4,6 Millionen Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert, das sind gut 19 Prozent weniger.
VW hat sich vorgenommen, im Gesamtjahr die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um fünf bis zehn Prozent zu steigern. Dabei soll im zweiten Halbjahr eine bessere Verfügbarkeit der seit längerem so knappen Elektronikchips helfen.
Unter den Marken kam die Sportwagenmarke Porsche, die vor einem möglichen Börsengang steht, auf ein Verkaufsplus von 5,7 Prozent im Juli. Auch die Kernmarke VW Pkw steigerte ihre Ausliferungen um 9,7 Prozent. Bei der Premiumtochter Audi hingegen lagen die Verkäufe im Juli 7,2 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Volkswagen zuletzt von 191 auf 197 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst George Galliers aktualisierte in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Schätzungen für den Autobauer nach den vorgelegten Quartalszahlen. Die Marke VW bleibe innerhalb der Unternehmensgruppe der wichtigste Treiber.
Aus technischer Sicht hat der wichtige Support bei 120 Euro gehalten. In der Folge machte sich die VW-Aktie wieder auf den Weg nach oben. Zuletzt hat das Papier auch die 100-Tage-Linie bei 145,23 Euro knacken können. Nun ist der Weg bis zur wichtigen 200-Tage-Linie bei 161,83 Euro frei.