Die VW-Aktie weist (bisher) eine negative Wochen-Performance aus. Dabei war der Newsflow in den vergangenen Tagen durchaus erfreulich: Beim Thema „Elektromobilität“ geht es mit großen Schritten voran. Zudem strahlen jüngste Analystenstimmen Zuversicht aus. Und auch die aktuellen Absatzzahlen sind bei genauerem Hinsehen tendenziell positiv zu werten.
So hat VW im August nach der zwischenzeitlichen Erholung im Juli wieder deutlich weniger Neuwagen verkauft. Im Vergleich zum Vorjahresmonat rutschten die weltweiten Auslieferungen um 6,6 Prozent auf 792 200 Fahrzeuge ab, wie das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Das ist besser als erwartet. Branchen-Experten haben mit Rückgängen im zweistelligen Prozent-Bereich gerechnet.
Insgesamt brach der Absatz wegen der Corona-Krise seit dem Frühjahr ein. Positiv: Besonders in China, dem für VW wichtigsten Markt, lief es zuletzt aber wieder deutlich besser. Hier meldete Volkswagen für den August immerhin ein Verkaufsplus von 3,5 Prozent zum August 2019, wenngleich auf Jahressicht der Rückgang mit 11,6 Prozent immer noch beträchtlich ist. Konzernweit lagen die Auslieferungen seit dem Jahresbeginn um mehr als ein Fünftel unter dem Wert für 2019.Unter den Einzelmarken des Konzerns schnitt die Kernmarke VW-Pkw um 6,5 Prozent schlechter ab als im August 2019. Besonders stark waren die Rückgänge bei Seat mit 24,5 Prozent und dem Lkw-Bauer Scania sogar mit 32,4 Prozet. Und: Audi lag 2,4 Prozent im Minus, Skoda 6,8 Prozent. Deutlich besser lief es bei Porsche, wo ein Zuwachs um 7,9 Prozent gelang. Auch die übrigen Luxusmarken Bentley, Bugatti und Lamborghini verkauften mehr Autos. Luxus-Güter sind auch in der Krise gefragt, da sehr wohlhabende Menschen in der Regel von einem wirtschaftlichen Abschwung weniger getroffen werden als breite Schichten der Bevölkerung.
Die heutigen Absatzahlen sind bei genauerer Betrachtung nicht so schlimm ausgefallen wie befürchtet. DER AKTIONÄR ist weiterhin ein Fan der VW-Aktie. Vor allem die Strategie in Sachen „E-Mobilität“ überzeugt und dürfte sich langfristig auch auf dem Kurszettel in Form höherer Notierungen auszahlen. Charttechnisch ist jetzt sehr wichtig, dass die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 143,82 Euro verläuft, nicht gerissen wird. Dann rücken die 150-Euro-Marke (auch horizontaler Widerstand) und das Juni-Hoch bei 155,54 Euro wieder in den Fokus. Investierte Anleger bleiben dabei und sichern mit einem Stopp bei 115 Euro ihre Position ab.
(Mit Material von dpa-AFX)