Die Übernahme des französischen Autovermieters Europcar durch Volkswagen rückt näher: Europcar teilte am Mittwochabend mit, das Angebot eines Konsortiums um den deutschen Autobauer Volkswagen anzunehmen. Erst am Vorabend hatte der französische Konzern Gespräche über ein erhöhtes Übernahmeangebot bestätigt.
Konkret will die Investorengruppe rund um Volkswagen 0,50 Euro je Aktie zahlen. Das würde rund 2,5 Milliarden Euro entsprechen. Dazu kämen 0,01 Euro je Aktie, sollte das Konsortium mit VW dem Vermögensverwalter Attestor und dem niederländischen Mischkonzern Pon Holdings nach Abschluss des Angebots die Squeeze-Out-Schwelle erreichen.
Übernahme nicht um jeden Preis VW hatte vor rund einem Monat das schon länger kolportierte Interesse an Europcar öffentlich gemacht, war mit einem Angebot von 44 Cent je Aktie aber abgeblitzt. Der nun höhere Preis hat Europcar offensichtlich überzeugt.
In einer Volkswagen-Mitteilung hieß es: "Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat der vorgeschlagenen Transaktion heute in einer außerordentlichen Sitzung zugestimmt." In einer Vereinbarung mit Europcar habe sich das Konsortium zu dem genannten Übernahmeangebot für alle im Umlauf befindlichen Aktien des Autovermieters verpflichtet.
Neues Konzept für Mobilitätslösungen
"Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Europcar zu transformieren und neue und innovative Mobilitätslösungen anzubieten, um der zunehmenden Kundennachfrage nach Services als Ergänzung zum eigenen Fahrzeug gerecht zu werden", teilte Volkswagen mit.
Auf der Handelsplattform Lang & Schwarz notierte die VW-Vorzugsaktie am Dienstagabend zuletzt 0,7 Prozent fester bei 204,80 Euro. Damit dürften die Papiere die psychologisch wichtige 200-Euro-Marke verteidigen. Sollte der Kurs wider Erwarten weiter absacken, fungiert die 200-Tage-Linie bei 186,37 Euro.
Mit dem Kauf von Europcar könnte der VW-Konzern ein neues Auto-Abomodell oder gar einen konzerneigenen Mietservice ins Leben rufen und damit seine E-Auto-Pläne weiter vorantreiben. Anleger bleiben an Bord.