VW hat ein gutes zweites Quartal hinter sich. Der Autobauer erwirtschaftete mehr Gewinn als im Vorfeld von den Analysten erwartet. Deren Urteil über die Q2-Zahlen fällt durchweg positiv aus. Wie viel Luft hat die Aktie noch nach oben?
VW hat im zweiten Quartal überrascht. Der Umsatz des Autobauers kletterte im Vorjahresvergleich um 6,6 Prozent auf 65,2 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis ging zwar um 8,1 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro zurück, lag damit aber über den Erwartungen von Analysten. Die Marge betrug 7,9 Prozent.Im Vergleich zur Konkurrenz im aktuellen Umfeld eine starke Leistung des VW-Managements.
Der US-Bank JPMorgan zufolge hat Volkswagen im zweiten Quartal umsatzseitig die Konsensschätzung übertroffen. Auch die Barmittelentwicklung sehe stark aus, schrieb Analyst Jose Asumendi am Donnerstag in einer ersten Reaktion.
Viele Analysten hoben im Anschluss an die Zahlen sogar ihre Kursziele für die VW-Aktie an. Nord-LB-Analyst Frank Schwope sieht für die VW-Aktie statt 165 Euro jetzt Potenzial bis 175 Euro. Der Volkswagen-Konzern könnte im Gesamtjahr 2019 neue Rekorde bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis einfahren. Allerdings werden die Zeiten infolge zunehmender Handelskonflikte und angesichts der hohen Investitionen in die Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren unruhig bleiben, schreibt Schwope in seiner aktuellen Studie.
Schon im Vorfeld war Bankhaus Metzler-Analyst Jürgen Pieper extrem bullish für VW. Er hält die Aktie für „dramatisch unterbewertet“. Sein Kursziel lautet knackige 250 Euro.
Dennoch bleibt es dabei: Das Umfeld für die deutschen Autobauer ist schwierig. Es wird ein hartes Stück Arbeit, den Swing weg von den lukrativen Verbrennungsmotoren, hin zur Elektrifizierung der Produktpalkette und neuen Mobilitätsdiensten zu schaffen.