+++ 244 Seiten voller Chancen +++

Volkswagen: Analysten heben den Daumen – ist die Aktie jetzt wirklich ein Kauf?

Volkswagen: Analysten heben den Daumen – ist die Aktie jetzt wirklich ein Kauf?
Foto: Symbiont/iStockphoto
Volkswagen Vz. -%
Marion Schlegel 11.07.2024 Marion Schlegel

Die Aktie von Volkswagen stand am Mittwoch unter Druck. Sie gehört zu den wenigen Werten im DAX, die mit einem Verlust aus dem Handel gehen mussten. Milliardenschwere Belastungen drückten auf die Stimmung. Das Gros der Analysten bleibt derweil aber zuversichtlich. 16 der 26 von Bloomberg befragten Analysten raten weiter zum Kauf der Aktie.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Wolfsburger hatten am Dienstagabend überraschend mitgeteilt, dass 2024 statt 7,0 bis 7,5 Prozent vom Umsatz nun nur noch 6,5 bis 7,0 Prozent vom Umsatz als operatives Ergebnis beim Volkswagen-Konzern hängenbleiben dürften. Den Konzern träfen Belastungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro, darunter ohnehin bereits eingeplante Rückstellungen für den Personalabbau bei der Kernmarke VW Pkw in Höhe von 0,9 Milliarden Euro. Die 1,7 Milliarden Euro Kosten, die bislang noch nicht bekannt gewesen seien, entsprächen gut einem halben Prozentpunkt operative Marge (Ebit), sagte ein Händler. Das spiegele die nun von VW vorgenommene Kürzung des Margenziels für dieses Jahr wider.

Im Rahmen der Veröffentlichung von Absatzzahlen zeigte sich VW derweil vorsichtig optimistisch für das laufende Jahr. „Für das Gesamtjahr 2024 rechnen wir aufgrund des An- und Hochlaufs zahlreicher wichtiger Modelle im zweiten Halbjahr weiter mit einem leichten Anstieg der weltweiten Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr", sagte Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann, die auch im Gesamtkonzern für das Ressort zuständig ist.

Tim Rokossa von der Deutschen Bank kommentierte, dass es bei den Aufwendungen für die Schließung einer Fabrik in Brüssel um Abfindungen für 3.000 Beschäftigte, die Produktionsanlagen und das Werk selbst gehen werde. Diesen Schritt wertete wiederum Analyst Michael Raab von Kepler Cheuvreux positiv. Denn damit breche Volkswagen ein altes Tabu, dies komme einer veränderten Unternehmenskultur gleich. "Aus unserer Sicht ist das eine gute Nachricht", so Raab.

Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Volkswagen Vorzüge (VW) auf "Outperform" mit einem Kursziel von 140 Euro belassen. Die jüngsten Absatzzahlen zeugten von einer soliden Erholung des Geschäfts mit Elektroautos in Europa und China im Vergleich zum Vorquartal, schrieb Analyst Tom Narayan in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.

Die Investmentbank Stifel hat die Einstufung für die Volkswagen-Vorzugsaktien mit einem Kursziel von 149 Euro auf "Buy" belassen. Eine Reduzierung der Kapazitäten bei Audi sei positiv, so Analyst Daniel Schwarz in seiner am Mittwoch vorliegenden Reaktion auf die erwogene Schließung des Werks in Brüssel. Denn auf Spartenebene bereite die Premium-Autotochter den Anlegern die größten Sorgen.

Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Volkswagen mit einem Kursziel von 180 Euro auf "Buy" belassen.

DER AKTIONÄR bleibt derzeit hingegen bei seiner zurückhaltenden Einschätzung für Volkswagen. VW agiert längst nicht mehr aus einer Position der Stärke heraus. Auch charttechnisch ist das Papier angeschlagen. Derzeit arbeitet die Aktie an einer Bodenbildung. Ein erstes wichtiges Signal wäre die Rückeroberung der 200-Tage-Linie. Anleger bleiben derzeit an der Seitenlinie.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Volkswagen Vz. - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern