Aktionäre von Volkswagen können alles andere als zufrieden sein mit der Performance der Aktie in den vergangenen Monaten. Im 52-Wochen-Vergleich ist das Papier mit einem Minus von 26,1 Prozent der mit Abstand schwächste Wert im DAX. Doch einige Analysten sehen mittlerweile wieder Potenzial.
Am heutigen Dienstag dürfte das Papier gleich von einer doppelten Aufstufung profitieren. Das Analysehaus Jefferies hat das Papier von bislang „Underperform“ auf jetzt „Buy“ hochgestuft. Das Kursziel wurde von 115 auf 150 Euro erhöht. Jefferies-Analyst Phlippe Houchois rechnet 2024 aber mit enormen Verbesserungen auf der Kostenseite bei der Kernmarke und beim Umlaufvermögen. Aktuell sieht Houchois daher ein attraktives Einstiegsniveau.
Am Montag hatte auch die US-Investmentbank Goldman Sachs, was das Kursziel angeht, der Aktie von Volkswagen Potenzial eingeräumt. Es sei die generelle Auffassung von Anlegern, dass die europäische Automobilindustrie vor einer Phase gedämpfter Absatz- und Preisentwicklungen stehe, schrieb Analyst George Galliers von Goldman Sachs in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Er gehe aber konstruktiver an den Sektor heran. Die stärkere Geschäftsentwicklung bei den Autobauern könnte sich fortsetzen und sollte belohnt werden. VW zählt er zwar nicht zu den Branchenfavoriten, dennoch räumt der Experte der Aktie durchaus Potenzial bis 145 Euro ein.
Derweil fällt am heutigen Dienstag auch der Blick nach Wolfsburg. Dort enthüllt Volkswagen die dritte Generation seines Kompakt-SUV Tiguan als klassischen Verbrenner. Die Weltpremiere des inzwischen meistverkauften Modells der Marke findet erstmals nicht auf der Automesse IAA statt, sondern bei einer Betriebsversammlung im Stammwerk, wo das Fahrzeug auch gebaut wird. Seit dem Start der ersten Generation 2007 wurden weltweit mehr als 7,5 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Seit 2019 ist es das meistverkaufte Modell der Marke.
Die Aktie von Volkswagen versucht sich derzeit an einer Bodenbildung. Wichtig ist, dass das jüngste Tief bei 104,48 Euro nicht mehr unterschritten wird. Die nächste Hürde nach oben, die es zu knacken gilt, ist die 38-Tage-Linie. Knapp darüber verläuft zudem der horizontale Widerstand im Bereich von 115,00 Euro. Der langfristige Abwärtstrend liegt bei 122,74 Euro. Erst wenn diese Marke durchbrochen wird, hellt sich das Bild wieder deutlich auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.