VW-Chef Matthias Müller will sich am Mittwoch in Washington mit der Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Gina McCarthy, treffen. Hintergrund ist der Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeugen. Die EPA prüft Vorschläge, mit denen VW Manipulationen in etwa 580.000 Diesel-Autos in den USA beseitigen will. Wie das Lösungspaket, das den Aufsehern präsentiert werden soll, aussieht, ist noch unklar. Ebenfalls unklar ist, ob die Öffentlichkeit nach dem Treffen informiert wird. Müller will in Washington nach Angaben aus Konzernkreisen außerdem noch Gespräche mit Kongressabgeordneten führen.
Umweltbehörde will Nachbesserung
Die kalifornische Umweltbehörde CARB hat derweil einen Rückrufplan von Volkswagen abgelehnt. Aus einer Mitteilung der US-Behörde vom Dienstag ging aber hervor, dass VW weiterhin die Chance habe, bei den Lösungsvorschlägen für den Rückruf der manipulierten Dieselfahrzeuge nachzubessern. Es geht dabei um Motoren mit 2,0 Litern Hubraum, knapp 500.000 an der Zahl.
Volkswagen erklärte dazu: "Die heutige Mitteilung bezieht sich auf die anfänglichen Rückrufpläne Volkswagens, die CARB im Dezember übermittelt wurden. Seither hatte Volkswagen konstruktive Gespräche mit CARB." Dazu gehöre auch ein Treffen aus der vergangenen Woche über den Rahmen für eine Beseitigung der Abgas-Affäre.
Die Behörde CARB teilte in einer Erklärung zur Ablehnung vom Dienstag mit: "Volkswagen hat die Entscheidung getroffen, bei Abgas-Tests zu schummeln und hat dann versucht, das zu verstecken", sagte CARB-Chefin Mary Nichols. "Sie haben weitergemacht und haben die Lüge noch verschlimmert, und als sie erwischt wurden, haben sie versucht, es zu leugnen." So seien tausende Tonnen Stickoxid in die Luft geblasen worden, die der Gesundheit der Menschen in Kalifornien geschadet hätten. "Sie müssen das wieder in Ordnung bringen", forderte Nichols an die Adresse von Volkswagen.
Die EPA, die die Manipulationen mit aufgedeckt hatte, schloss sich am Dienstag der CARB-Ablehnung an. VW habe keinen "zustimmungsfähigen Rückrufplan" eingereicht, mit dem die Autos in Einklang mit den Vorschriften gebracht werden könnten.
Favoriten bleiben andere
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung für die VW-Aktie: Das Papier wird in den nächsten Wochen von hoher Volatilität geprägt sein. Bei Kursen zwischen 115 und 120 Euro könnte sich auf Sicht von 12 bis 24 Monaten ein Einstieg durchaus als sinnvoll erweisen. Anleger die etwas ruhiger schlafen wollen, setzen im Autosektor auf BMW oder Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)