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Volkswagen-Aktie: Ignoriert der Markt "entscheidende Bedeutung" neuer Kooperation?

Volkswagen-Aktie: Ignoriert der Markt
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 05.04.2019 Börsen. Briefing.

Der Volkswagen-Konzern hat heute einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht, einen Big Point gesetzt. Doch die Meldung kommt trotz ihrer "entscheidenden strategischen Bedeutung" für die Zukunftspläne nicht am Markt an. Die Aktie des Wolfsburger Automobilherstellers dümpelt vor sich hin. Wird der Wert der Nachricht schlicht missverstanden?

Volkswagen setzt voll auf den Elektroantrieb, steht vor dem Rollout einer nie dagewesenen Modelloffensive im E-Auto-Sektor. Im Kampf gegen Engpässe bei Rohstoffen für E-Auto-Batterien hat der Wolfsburger Konzern sich jetzt den Nachschub am für diese Offensive zentralen Rohstoff Lithium gesichert. Der chinesische Lithiumproduzent Ganfeng solle den Konzern und seine Lieferanten für die nächsten zehn Jahre mit dem begehrten Rohstoff beliefern, teilte Volkswagen am Freitag mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterschrieben.

Der Trend zu Elektroautos in der ganzen Branche werde sich erheblich auf die Rohstoffmärkte auswirken, allein der Bedarf an Lithium werde sich in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln. Beide Unternehmen wollten gemeinsam auch an Batterierecycling und Feststoffbatterien arbeiten.

Volkswagen-Beschaffungsvorstand Stefan Sommer erklärte, langfristige Vereinbarungen hätten eine "entscheidende strategische Bedeutung" für die VW-Elektrooffensive: "In den nächsten zehn Jahren wird der Volkswagen-Konzern mehr als 70 neue reine E-Fahrzeuge auf die Straße bringen." Bis 2025 solle ein Viertel der Neufahrzeuge des Konzerns elektrisch rollen. Allein dafür benötige der Konzern bis 2025 eine Batteriekapazität von mehr als 150 Gigawattstunden pro Jahr. Hauptproduzent von Lithium ist mit rund 51.000 Tonnen Australien. 

Volkswagen will ab Ende 2019 die Produktion von E-Autos schnell erhöhen – dann rollt das erste vollelektrische Modell der geplanten ID-Familie in Zwickau vom Band. Bis 2023 will VW rund 44 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien ausgeben.

Mittlerweile tut sich auch etwas in der Frage, ob in Europa künftig Batteriezellen produziert werden. Volkswagen verkündete kürzlich, die Forschung zu Batteriezellen voranbringen zu wollen – gemeinsam mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt. Das Konsortium, das von Volkswagen und Northvolt geführt werde, will sich auch an der von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ausgelobten Förderung der industriellen Fertigung von Batterien beteiligen. 

Die Sicherung der Lithium-Versorgung ist ein zentraler Baustein der E-Auto-Offensive. Dass die Meldung an der Börse nicht ankommt, könnte auch damit zusammenhängen, dass die Strategie des VW-Konzerns sich vollends auf den Elektroantrieb zu fokussieren nicht nur Befürworter findet. Oder viel schlichter: Der Rücksetzer heute ist Folge des Anstiegs der vergangenen Tage. Die Aktie hat die 200-Tage-Linie geknackt, steht jetzt vor einem weiteren Widerstand.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

Mit Material von dpa-AFX 

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