Experten gehen davon aus, dass sich mittelfristig rund drei Prozent des deutschen Gasbedarfs durch Biomethan, also aufbereitetes Biogas, decken lassen. Dies geht aus einer Kurzstudie des Deutschen Biomasseforschungszentrums Leipzig und des Wuppertal Instituts hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bioenergie-Spezialisten wie Verbio oder Envitec Biogas könnten von einem stärkeren Einsatz profitieren.
Derzeit hat Biomethan einen Anteil von rund einem Prozent am Gasmarkt. Auch ohne Aufbereitung zu Biomethan könne Biogas bei einer Vor-Ort-Verstromung zur flexiblen Stromproduktion beitragen. Bis zu 46 Prozent der momentan durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion ließen sich aus Biogas decken, heißt es in der Studie. Auftraggeber waren das Energieunternehmen Energy2market (Leipzig) und die Beratungsfirma DWR eco (Berlin).
Die Autoren halten es für möglich, dass Biogas-Anlagen im Jahr 2035, wenn der Strom in Deutschland nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen soll, mit Erdgas betriebene Backup-Kraftwerke ersetzen können. Diese Kraftwerke sollen kurzfristig und flexibel zum Einsatz kommen, wenn etwa zu wenig Wind- und Solarstrom zur Verfügung steht.
Bioenergie-Branche in den Startlöchern
Einer der Gewinner könnte Verbio sein. Das Unternehmen produziert neben Biodiesel, Bioethanol auch Biomethan aus Reststoffen wie Stroh. DER AKTIONÄR begleitet die Story rund um den Nebenwert seit vielen Jahren. Im Real-Depot des AKTIONÄR wird derzeit auf steigende Notierungen gesetzt. Die Position liegt seit dem Kauf am 21. Juni über 25 Prozent im Plus.
Zu einem der größten Gewinner könnte aber auch die Aktie von Envitec Biogas avancieren. Die Gesellschaft baut und betreibt Biogas-Anlagen. Am 30. Juni zum Kurs von 35,10 Euro wurde die Aktie im Börsendienst "Ver10facher" besprochen. "Eine einheimische Biogas-Produktion wird für jedes Land immer wichtiger, um sich von Energieimporten unabhängiger zu machen", hieß es in der Ausgabe. Seitdem konnte Envitec Biogas gleich zwei Mal seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr erhöhen.
Das Thema Biogas rückt bei immer mehr Politikern auf die Agenda. Aktien wie die von Verbio oder Envitec Biogas profitieren von den jüngsten Entwicklungen. DER AKTIONÄR sieht für beide Nebenwerte mittel- bis langfristig weiteres Aufwärtspotenzial.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Verbio befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.