Auch wenn bei Varta die zuletzt im Sommer gesenkten Jahresprognosen mit den Zahlen zum dritten Quartal 2023 bestätigt wurden, wartet auf den Vorstand rund um Markus Hackstein noch eine Menge Arbeit, um den angeschlagenen Batteriehersteller wieder nachhaltig auf Kurs zu bringen. Eine kurze Bestandsaufnahme.
Varta blickt weiter zuversichtlich auf das Jahr 2023. Als Grund nennt der Batteriehersteller die positive Entwicklung des dritten Quartals, das traditionell stärkere zweite Halbjahr, die konsequente Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen sowie die rückläufigen Material- und Energiekosten an.
„Unsere Maßnahmen greifen. Wir haben effektiv Kosten gesenkt. Das angelaufene Weihnachtsgeschäft entwickelt sich so, wie wir es geplant haben und wir konnten in einigen Bereichen unsere gestiegenen Kosten an unsere Kunden weitergeben“, ergänzt Vorstand Dr. Markus Hackstein.
Immerhin: Die Kombination dieser Faktoren hat dem Unternehmen zwischen Juli und September den höchsten Quartalsumsatz des laufenden Jahres beschert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte der Umsatz um rund elf Prozent zu. Auch das bereinigte EBITDA hat sich weiter verbessert.
„Für das laufende Jahr sind wir deshalb überzeugt, unsere Prognose zu erreichen“, so der Firmenlenker weiter. Im Gesamtjahr erwartet der Konzern damit einen Umsatz von 820 Millionen (Vorjahr: 806,9 Millionen Euro). Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) wird zwischen 40 Millionen und 60 Millionen Euro (Vorjahr: 69,5 Millionen) gesehen.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass ein Erreichen der Planvorgaben zwar durchaus möglich ist. Unter dem Strich sind schwarze Zahlen im Gesamtjahr allerdings weiter nicht in Sicht. Nach einem Verlust je Aktie von 2,21 Euro im laufenden Jahr, dürften auch in den Folgejahren noch rote Zahlen zu Buche stehen. Für 2024 werden noch -0,50 Euro je Aktie, für 2025 noch -0,05 Euro erwartet. Erst ab 2026 könnten mit 0,25 Euro je Aktie unterm Strich wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.
Ein Blick auf den Chart zeigt: Die Bestätigung der Jahresprognosen hat für etwas Beruhigung gesorgt. Weitere operative Verbesserungen im Schlussquartal und in den ersten Monaten 2024 könnten diesen Trend festigen. Die hohe Nettoverschuldung des Unternehmens bleibt dagegen recht besorgniserregend. Die Restrukturierung muss konsequent vorangetrieben und gleichzeitig die finanzielle Stabilität nachhaltig gewährleistet werden. DER AKTIONÄR hält an seiner abwartenden Haltung daher vorerst fest. Ein Einstieg drängt sich damit noch nicht auf.