Varta stellte bereits im August für das zweite Halbjahr den Anstieg des Geschäfts durch saisonale Faktoren und anlaufende Kundenprojekte in Aussicht. Zum Wochenstart gibt es nun Spekulationen über die Rückkehr von Apple als möglichen Großkunden. Die Aktie des kriselnden Batterieherstellers startet mit einem prozentual zweistelligen Kurssprung in die neue Handelswoche.
Varta-Chef Markus Hackstein sprach in einem Interview in der Augsburger Allgemeinen von Lieferungen an einen wichtigen Großkunden, „der zuvor die Abrufe seiner Aufträge zurückgestellt“ habe. Ob es sich dabei um Apple handelt, sagte der Firmenlenker nicht.
In der Vergangenheit war der Erfolg von Varta sehr eng mit dem Erfolg der Apple-Airpods verknüpft. Denn der Konzern galt in Finanzkreisen als einer der wichtigen Zulieferer für die entsprechenden Batterien.
„Im ersten Halbjahr haben wir im Werk für kleine Lithium-Ionen-Akkus fast gar nichts produziert“, so Hackstein weiter. „Diese Durststrecke ist vorbei. Seit Juni haben wir das Werk hochgefahren.“ Schon mit den Halbjahreszahlen im August erklärte der Konzern, dass sich die Kundennachfrage im Bereich Lithium-Ion CoinPower mit seinen Lithium-Ionen-Rundzellen für die OEM-Anwendungen spürbar wiederbeleben würde.
Die im Juli gesenkte Jahresprognose wurde im August mit den endgültigen Halbjahreszahlen bestätigt. Während die Umsatzprognose am Ende sogar erfüllt werden könnten, muss sich der Batteriehersteller beim bereinigten EBITDA aus Sicht des AKTIONÄR schon extrem strecken, um zumindest die untere Grenze der Planvorgaben zu erreichen.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Sicher, die wieder ausgeweiteten Lieferungen an einen wichtigen Großkunden sind ein erster Schritt, auf dem Weg zu den Jahresprognosen - und aus der Talsohle. Auf den Konzern wartet aber noch viel Arbeit, zumal eine nachhaltige Belebung der Nachfrage zumindest fraglich ist. Zudem muss der Konzern die Restrukturierung weiter konsequent vorantreiben und gleichzeitig die finanzielle Stabilität nachhaltig gewährleisten. Keine leichte Aufgabe – mit oder ohne Apple. Die Aktie kann nach dem Aussagen von Hackstein zwar eine Gegenbewegung einleiten, die am Ende auch recht dynamisch ausfallen könnte. Ein Investment drängt sich angesichts der vielschichtigen Probleme jedoch noch immer nicht auf.