Varta bleibt am Puls der Zeit. Der Weltmarktführer für Hörgeräte- und Kopfhörerbatterien will seine Technologie auch auf größere Zellformate übertragen. Diese könnten dann in Elektroautos und stationären Batteriespeichern eingesetzt werden. Der Vorstoß in größere Dimensionen wird von den Experten zwar begrüßt, mögliche Auswirkungen auf die Aktie allerdings unterschiedlich bewertet.
Die Commerzbank hat die Einstufung für Varta mit Blick auf den Einstieg in die Batteriefertigung für E-Autos auf "Hold" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Die sei Entscheidung positiv, so Analyst Florian Treisch. Warburg Research hält an seiner Verkaufsempfehlung mit Ziel 83 Euro fest und wartet auf mehr Informationen zur neuen Batteriezelle im Format 21700 mit dem Namen V4Drive, die Ende des Jahres auf einer Pilotlinie produziert werden soll.
Stifel bleibt skeptisch
Stifel hat die Einstufung für Varta angesichts des Einstiegs in die Akkufertigung für Elektroautos auf "Sell" mit einem Kursziel von 92 Euro belassen. Bei dem Batteriehersteller wehe frischer Wind, so Analyst Florian Pfeilschifter. Das Thema könnte fortan zum Stimmungstreiber für die Aktien werden. Fundamental gesehen dürfte dies allerdings mittelfristig kein größerer Faktor werden.
Maydorn weiter zuversichtlich
Deutlich optimistischer zeigt sich dagegen Tech-Experte und Branchenkenner Alfred Maydorn, der in seinem Börsenbrief die Trends und Gamechanger der Zukunft vorstellt. „Die Nachricht, dass man jetzt definitiv mit der neuen Batteriezelle VF4Drive in den Markt für Batterien für Elektroautos einsteigt, macht eine komplette Neubewertung der Aktie erforderlich. Der Anstieg auf 130 Euro dürfte erst der Anfang einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung sein“, ist der Experte überzeugt. „In den kommenden Tagen dürfte nun fleißig spekuliert werden, wer denn der oder die Partner von Varta sein könnte/n“, so Maydorn. Es sollte aus seiner Sicht nicht mehr allzu lange dauern, bis eine entsprechende Meldung komme.
DER AKTIONÄR hat zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass der Aktie mit dem Aufbau der Aktivitäten im Bereich größerer Zellformate mittelfristig neue Fantasie eingehaucht werden könnte. Der Anfang ist gemacht. Vielleicht gibt es am 31. März mit der Vorlage des geprüften Jahresabschlusses für 2020 weitere Details zu dem Thema VF4Drive – und damit auch frische Impulse für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)