Neben der Entwicklung der nächsten Generation kleinformatiger Lithium-Ionen Zellen mit höheren Energiedichten legt Varta den Schwerpunkt seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeit derzeit auch auf die Übertragung seiner Technologie auf größere Zellformate. Erweist sich diese Arbeit als erfolgreich, könnten diese dann in Zukunft in Elektroautos und stationären Batteriespeichern eingesetzt werden. Die Tür zu einem weiteren Wachstumsmarkt würde aufgestoßen.
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Varta kennen die meisten Anleger als Weltmarktführer für Hörgeräte- und Kopfhörerbatterien. Doch der Konzern aus dem schwäbischen Ellwangen könnte in Zukunft auch in größere Dimensionen vorstoßen.
Unterstützung kommt von Seiten des Bundeswirtschaftsministerium, das zwei Großprojekte zur Batteriezellinnovation fördert. Sie werden als sogenannte "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) realisiert und umfassen Projekte aus mehreren europäischen Mitgliedstaaten. Varta ist Teil des ersten IPCEI, hier arbeiten 17 Unternehmen aus sieben Mitgliedsstaaten zusammen.
Ziel der europäischen Initiative ist es, die Grundlagen für Batteriezellen und -module zu schaffen. Im Sommer 2020 wurde bekannt, dass im Rahmen dessen auch 300 Millionen Euro des Bundes und der Länder an den Varta-Standorten Ellwangen und Nördlingen in die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie "erste industrielle Anwendung" fließen sollen.
Nun legte Varta nach: „Die Entwicklungen der neuen Lithium-Ionen-Zellen laufen hervorragend. Die Ergebnisse übertreffen unsere Erwartungen“, so Vorstand Herbert Schein gestern in einer kurzen Pressemitteilung. Die neue Zelle im Format 21700 mit dem Namen V4Drive soll zum Ende dieses Jahres am Stammsitz des Konzerns in Ellwangen auf einer Pilotlinie produziert werden. Die neue Zelle könnte in Zukunft bei neuen und optimierten Antriebskonzepten zunächst vor allem bei Fahrzeugen im Premiumsegment zum Einsatz kommen. Details will der Batteriehersteller zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
DER AKTIONÄR hat zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass der Aktie mit dem Aufbau der Aktivitäten im Bereich größerer Zellformate mittelfristig neue Fantasie eingehaucht werden könnte. Gestern haben Anleger einen Vorgeschmack bekommen. Die Aktie sprang um über 15 Prozent nach oben und schloss oberhalb der charttechnisch wichtigen Marke von 125 Euro. Erweist sich das Kaufinteresse als nachhaltig, könnte die Aktie einen neuen Aufwärtstrend etablieren. Spannend dabei ist auch die Frage, wie die Statemants der zuletzt eher pessimistisch gestimmten Analysten ausfallen werden.