Varta agiert derzeit Weltmarktführer für Hörgeräte- und Kopfhörerbatterien. Doch der Konzern arbeitet derzeit daran, seine Technologie auch auf größere Zellformate übertragen zu können. Diese könnten dann auch in Elektroautos und stationären Batteriespeichern eingesetzt werden. Der Vorstoß in größere Dimensionen lässt die Analysten aber vorerst noch kalt.
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Die Commerzbank hat die Einstufung für Varta mit Blick auf den Einstieg in die Batteriefertigung für E-Autos auf "Hold" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Der Versuch, sich neue Endmärkte zu erschließen, sei kein Geheimnis gewesen, so Analyst Florian Treisch. Insofern ändere der Schritt auch nichts an der Einstellung zur Aktie. Gleichwohl sei die Entscheidung positiv, denn damit verringere Varta die Abhängigkeit vom Großkunden Apple und dessen AirPods. Das zusätzliche Umsatzpotenzial könne sich auf 50 bis 100 Millionen Euro belaufen, realisierbar voraussichtlich aber nicht vor 2023.
Warburg Research halt an seiner Verkaufsempfehlung mit Ziel 83 Euro fest. Die Pläne des Batterienherstellers für den E-Mobilitätsmarkt seien prinzipiell positiv, wobei derzeit aber noch wenige Informationen vorlägen, so Analyst Robert-Jan van der Horst. Vermutlich werde sich das Unternehmen auf lukrative Nischen und nicht auf den wettbewerbsintensiven Massenmarkt konzentrieren.
Die neue Zelle im Format 21700 mit dem Namen V4Drive soll zum Ende dieses Jahres am Stammsitz des Konzerns in Ellwangen auf einer Pilotlinie produziert werden. Sie könnte in Zukunft bei neuen und optimierten Antriebskonzepten zunächst vor allem bei Fahrzeugen im Premiumsegment zum Einsatz kommen. Details will der Batteriehersteller zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
DER AKTIONÄR hat zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass der Aktie mit dem Aufbau der Aktivitäten im Bereich größerer Zellformate mittelfristig neue Fantasie eingehaucht werden könnte. Die ersten Statements der zuletzt eher pessimistisch gestimmten Analysten sind recht verhalten ausgefallen. Weiteren Einschätzungen dürften folgen. Vielleicht gibt es am 31. März mit der Vorlage des geprüften Jahresabschlusses für 2020 weitere Details zu dem Thema – und damit auch frische Impulse für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)