Der zuletzt schwächelnde Batteriekonzern Varta hat sich mit den Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau geeinigt. Dabei gehe es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität, teilte die im SDAX gelistete Gesellschaft am Freitagabend in Ellwangen mit.
Dadurch würden die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung und eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens geschaffen. Auch eine Senkung der Personalkosten gehöre dazu. Die schon länger gebeutelte Varta-Aktie legte im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs um mehr als vier Prozent zu.
Das Konzept für den Umbau wurde auf Basis eines Sanierungsgutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erarbeitet. Der darin identifizierte kurzfristige Finanzierungsbedarf sei durch die gerade abgeschlossene Kapitalerhöhung gedeckt, hieß es weiter. Damit hatte Varta in dieser Woche brutto rund 51 Millionen Euro hereingeholt. Die Einigung mit den Banken sieht den Angaben zufolge auch eine Verlängerung der Finanzierung bis Ende 2026 und Änderungen der Kreditbedingungen vor. Sie stehe noch unter dem Gremienvorbehalt der Banken. Der Varta-Mehrheitsaktionär Montana Tech Components habe seinen Beitrag schon durch seine Beteiligung an der erfolgten Kapitalerhöhung geleistet.
Dr. Markus Hackstein: „Wir sind sehr zufrieden mit der schnellen Einigung mit den Banken über das vorgestellte Restrukturierungskonzept. Das ist ein ganz entscheidender Schritt in Richtung Zukunft der Varta AG. Mit den umfassenden Maßnahmen können wir das Unternehmen zurück auf den Erfolgskurs bringen und wieder profitabel werden. Uns ist bewusst, dass die Restrukturierung leider mit harten Einschnitten verbunden sein wird. Wir sind uns unserer Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und haben den Betriebsräten bereits unsere Zusammenarbeit bei der Suche nach konstruktiven Lösungen zugesichert. Wir sind zuversichtlich, in den kommenden Wochen und Monaten zu guten Einigungen zu kommen.“
Varta will mit den Restrukturierungsmaßnahmen die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs vorantreiben. Ob die eingeleiteten Maßnahmen am Ende wirklich von Erfolg gekrönt sein werden oder weitere Einschnitte folgen, muss sich erst zeigen. Ein Einstieg drängt sich daher vorerst weiter nicht auf.