Aus der aktuellen Ausgabe des Newsletters maydornsmeinung: Nein, ich bin nicht verrückt geworden – und auch nicht kränker. Im Gegenteil, es geht mir glücklicherweise schon wieder ganz gut. Zumindest so gut, um wilde Kursziele zu verbreiten. Aber warum bei Varta ausgerechnet 1.237 Euro? Und für welchen Zeitraum gilt dieses Ziel eigentlich? Natürlich handelt es sich hier nicht um ein 12-Monats-Ziel, sondern um ein sehr langfristiges Kursziel. Konkret denke ich hier an einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren. Und die 1.237 Euro sind natürlich auch nicht in Stein gemeißelt, sinnvoller wäre es hier sicherlich eine Kurs-Range anzugeben, also etwa 1.000 bis 1.400 Euro.
Die 1.237 Euro sind aber dennoch nicht völlig aus der Luft gegriffen, sondern diesen Kurs hätte die Aktie von Varta, wenn man Varta mit 50 Milliarden Euro bewerten würde. Das wäre mehr als das Zehnfache der 4,5 Milliarden Euro, die Varta derzeit auf die Börsenwaage bringt. Aber was bitteschön sollte denn eine Verzehnfachung des Unternehmenswertes auslösen? Neben der Tatsache, dass schon ein Ende der Shortattacken und ein Rückzug der Leerverkäufer zu Kursen von bis zu 200 Euro bei Varta sorgen kann, wäre vor allem der Einstieg in das Geschäft mit Batterien für Elektroautos der Gamechanger für Varta mit entsprechenden Auswirkungen auf den Kurs der Aktie.
50 Milliarden Euro Börsenwert
Nur ein Beispiel: CATL aus China, der heute weltweit führende E-Auto-Batterieproduzent wird heute an der Börse mit 75 Milliarden Euro bewertet. In den kommenden fünf Jahren wird sich der Markt für E-Auto-Batterien vervielfachen. Da dürfte dann selbst für einen Späteinsteiger wie Varta eine Bewertung von zumindest 50 Milliarden Euro möglich sein. Ich rechne übrigens noch in diesem Jahr mit der Bekanntgabe einer Partnerschaft zwischen Varta und einem Big Player aus der Autobranche.
Starke Zahlen, schwache Kurse
Natürlich kann es auch ganz anders laufen – und so gibt es ja auch viele Spekulanten, die bei Varta auf fallende Kurse setzen. Wenngleich sich mir der Grund für eine solche Spekulation wirklich nicht erschließt. Fakt ist aber, dass die starken Leerverkäufe bei Varta in den vergangenen Wochen den Kurs der Aktie durchaus merklich gebremst haben. Auch am Donnerstag, als Varta einmal mehr sehr gute Zahlen vorgelegt und seine Jahresprognose angehoben hat. Aber jegliche Kurssteigerungen wurden mit neuen Leerverkäufen im Gesamtvolumen von rund neun Millionen Euro im Keim erstickt.
Erst 200, dann 1.237 Euro
Ich weiß nicht, wie lange die Leerverkäufer Varta noch ausbremsen, aber ich weiß, dass dieses „Bremsen“ immer teurer wird. Mittlerweile beläuft sich der Zins, der für das Ausleihen von Varta-Aktien bezahlt werden muss auf 33 Prozent. Da hält sich der „Spaß“ dann wirklich langsam in engen Grenzen, zumal die Leerverkäufer ja eigentlich mehr brauchen als „gebremste Kurse“ um Geld zu verdienen. Am Ende wird es der Markt zeigen, wo die Reise bei Varta hingeht. Mein 12-Monats-Kursziel für Varta bleibt unverändert bei 200 Euro. Und auf Sicht von fünf bis sieben Jahren erwarte ich auf jeden Fall vierstellige Kurse, vielleicht werden es ja sogar wirklich 1.237 Euro.
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