Die US-Regierung hat den Handelskonflikt mit China massiv verschärft: Die Zölle auf chinesische Importe belaufen sich nun effektiv auf 145 Prozent, wie das Weiße Haus gegenüber CNBC bestätigte. Präsident Donald Trump vollzog einen drastischen Kurswechsel und senkte die länderspezifischen Zölle auf einen pauschalen Satz von zehn Prozent für alle Handelspartner – mit Ausnahme Chinas. Für die Volksrepublik gilt ab sofort ein Zollsatz von 125 Prozent, zusätzlich zu bestehenden Sonderabgaben von 20 Prozent auf Fentanyl-Produkte.
Trumps Ziel: Handelsabkommen auf bilateraler Basis – laut Wirtschaftsberater Kevin Hassett liegen Angebote von 15 Ländern vor. Der Schritt kommt jedoch mit Risiken: Trump war sich laut Wall Street Journal bewusst, dass seine Politik eine Rezession auslösen könnte. Seine größere Sorge galt aber einer möglichen Depression, weshalb er die Zollerhöhungen zunächst um 90 Tage aussetzte – nur eben nicht für China.
Nach der starken Rally am Mittwoch folgt die scharfe Korrektur: Investoren fliehen aus Risikoanlagen, die Angst vor einem neuen globalen Handelskrieg wächst. Ökonomen warnen, dass höhere Einfuhrpreise aus China die Inflation in den USA wieder anheizen könnten. Gleichzeitig droht eine konjunkturelle Abkühlung – China dürfte mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren. Eine weiche Landung der US-Wirtschaft wird unwahrscheinlicher.
House Speaker Mike Johnson zeigt sich zuversichtlich, genügend republikanische Stimmen für einen Haushaltsbeschluss zu haben. Senator Adam Schiff fordert derweil Aufklärung, wer im Vorfeld über Trumps Kurswechsel informiert war – aus Sorge vor möglichem Insiderhandel.