Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre jüngste Abwärtstendenz fortgesetzt. Die Ertragsstärke großer Tech-Giganten erweist sich in dieser Berichtssaison nicht mehr als Lockstoff für die Anleger. Ein Tag vor den wichtigen Arbeitsmarktdaten und kurz vor den am Dienstag anstehenden US-Wahlen herrscht unter Anlegern weiterhin Vorsicht.
Relativ gemäßigt unter Druck stand der Wall-Street-Index Dow Jones, der 0,90 Prozent tiefer bei 41.763,46 Punkten aus dem Handel ging. Der Oktober wurde so mit einem Abschlag von 1,3 Prozent zu einem schwachen Börsenmonat. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Donnerstag deutlicher um 1,86 Prozent auf 5.705,45 Punkte nach unten.
Die größten Tagesverluste verbuchte der Nasdaq 100, der um 2,44 Prozent auf 19.890,42 Punkte absackte. Er fiel wieder unter die 20.000er Marke und erreichte im Verlauf den tiefsten Stand seit mehr als drei Wochen. Den Oktober beendete er mit 0,8 Prozent im Minus.
Die Berichtssaison der Unternehmen lieferte am Donnerstag zwar auch Licht, aber sie warf besonders viel Schatten. Durchwachsen ausgefallene Konjunkturdaten spielten kursmäßig auch keine entlastende Rolle, denn sie trugen kaum zur Klärung der Aussichten für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed bei. Bezüglich der am Dienstag anstehenden US-Wahl sorgte das enge Rennen zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump weiter für Unsicherheit.
Vor allem Microsoft wurde mit einem Minus von sechs Prozent zur Belastung der US-Märkte, bei Meta sackte der Kurs um fast vier Prozent ab. Die Ergebnisse der Technologieunternehmen reichten nicht mehr aus, um die Aktienkurse weiter hochzutreiben, hieß es. Bei Microsoft war es das größte Tagesminus seit zwei Jahren.
Ebenfalls nicht überzeugen konnte der Technologie-Konzern Uber mit seinem Zahlenwerk und den Aussagen zum vierten Quartal. Die Aktie des Online-Vermittlers für Fahrdienstleistungen büßte mehr als neun Prozent ein.
Die Titel von Super Micro waren einst ein KI-Favorit, doch diese Rolle hat sich ausgespielt. Mit einem Abschlag von zwölf Prozent knüpften sie an ihren Vortagseinbruch an und erreichten wieder das Niveau von Ende 2023, also vor der großen Rally.
In Pharmabereich reihte sich Merck & Co bei den negativen Kursreaktionen mit einem Abschlag von 2,4 Prozent ein, nachdem der Pharmakonzern seine Prognosespanne eingeengt hat. Ein Lichtblick gab es in dieser Branche aber von Bristol Myers Squibb mit einem Anstieg um knapp sechs Prozent, nachdem die Gewinnprognose angehoben wurde.
(Mit Material von dpa-AFX)