An den US-Börsen sind die Anleger am Freitag letztlich auf Nummer Sicher gegangen. Nach erneuten Rekorden und vor dem kommende Woche anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed erlahmte die Kaufbereitschaft, die sich angesichts enttäuschender Intel-Nachrichten ohnehin in Grenzen hielt.
Der Dow Jones Industrial gab nach einer erneuten Bestmarke seine Gewinne teilweise wieder ab und schloss noch 0,16 Prozent fester bei 38.109 Punkten. Auf Wochensicht schaffte er damit ein Plus von rund 0,6 Prozent. Der S&P 500, der ebenfalls auf einen Rekord geklettert war, drehte ins Minus und verabschiedete sich 0,07 Prozent tiefer mit 4.891 Punkten ins Wochenende.
Der Nasdaq 100 verlor 0,55 Prozent auf 17.421 Zähler. Im Gegensatz zu den beiden anderen Börsenbarometern enthält der von Technologiewerten dominierte Auswahlindex etliche weitere Chiptitel, die vom enttäuschenden Ausblick des Branchenriesen Intel für das laufende Quartal ebenfalls belastet wurden.
Die Intel-Titel beendeten am Freitag ihren Aufwärtstrend und büßten als größter Verlierer im Dow 11,9 Prozent ein. Auch im noch jungen neuen Jahr gehören sie damit zu den schwächsten Indexwerten. Im Nasdaq 100 war Intel, dessen Prognose für 2024 die Anleger herb enttäuschte, ebenfalls abgeschlagenes Schlusslicht.
Hinter Intel sackten die Aktien des Branchenkollegen KLA, der selbst eine schwache Prognose abgab, um 6,6 Prozent ab. Die Papiere weiterer Chipunternehmen wie Applied Materials, Micron, Microchip und Qualcomm gaben ebenfalls klar nach.
Aus dem Finanzsektor enttäuschte Visa, was den Aktien ein Minus von 1,7 Prozent einbrockte. Die Quartalserlöse des Kreditkartenanbieters belegten ungeachtet eines kräftigen Anstiegs eine nachlassende Dynamik. In den vergangenen Jahren gehörte Visa allerdings zu den größten Gewinnern im Dow.
Spitzenreiter im US-Leitindex war vor dem Wochenende Branchenkollege American Express mit einem Kursanstieg um 7,1 Prozent und einem zeitweiligen Rekordhoch. Der Finanzdienstleister mit Schwerpunkt Kreditkarten übertraf mit der Gewinnprognose für 2024 die Erwartungen.
Beim Mobilfunkkonzern T-Mobile US stand ein Kursverlust von 0,3 zu Buche. Die Deutsche-Telekom-Tochter hatte durchwachsene Zahlen für das Schlussquartal 2023 vorgelegt, welche die hohen Erwartungen teilweise verfehlten. Erst vor wenigen Tagen hatten die Anteilscheine ein Rekordhoch erklommen.
Die Aktien der Fluggesellschaft Spirit Airlines sackten 13,4 Prozent ab. Zuletzt hatte ein Gericht die Übernahme durch den Konkurrenten Jetblue untersagt, wogegen beide Unternehmen Berufung eingelegt hatten. Nun schürte Jetblue Zweifel an den Erfolgschancen eines Zusammengehens und verwies auf einige dafür noch nicht erfüllte Bedingungen, was bei Spirit auf Widerspruch stieß. Die Jetblue-Aktien gewannen 3,6 Prozent.
Mit Material von dpaAFX.