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15.03.2019 ‧ Jan Heusinger

US-Börsenaufsicht klagt gegen VW: Kommt die nächsten Milliardenstrafe?

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Volkswagen

Der Dieselskandal kostete dem Volkswagenkonzern allein in den USA bis dato mehr als 23 Milliarden Dollar. Doch Anleihekäufer, welche vom Unternehmen hinters Licht geführt wurden, waren von den Vergleichen bislang ausgeschlossen. Nun klagt die SEC gegen VW. Es drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe.

Neben dem Volkswagen-Kkonzern wird auch der langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn explizit als Beschuldigter in der Klageschrift benannt. Hintergrund ist, dass VW im Zeitraum zwischen April 2014 und Mai 2015 Anleihen im Wert von 13 Milliarden Dollar am amerikanischen Kapitalmarkt begeben hat. Soweit natürlich kein Problem. Allerdings sei das Unternehmen seiner Informationspflicht nicht nachgekommen, so die Börsenaufsicht SEC.

Informationen vorenthalten

Denn nach Informationen der Behörde haben die Verantwortlichen des Konzerns zu diesem Zeitpunkt bereits von der Schummelsoftware in 500.000 Fahrzeugen gewusst und die Informationen vorenthalten. „Unternehmen, die den amerikanischen Kapitalmarkt nutzen, müssen Investoren mit akkuraten Informationen beliefern“, so die SEC-Direktorin Stephanie Avakian. Die Anleihen seien aufgrund der Unterschlagung zu günstigeren Konditionen für VW platziert worden.  

Mit „Nachdruck“ zur Wehr setzen

VW kündigte heute an, sich mit „Nachdruck“ gegen die Klage zur Wehr zu setzen. Die Klage weise „erhebliche juristische und inhaltliche Mängel auf“. Im Geschäftsbericht 2018 heißt es unter dem Punkt „Anlegerklagen weltweit“: „Die Volkswagen AG ist unverändert der Auffassung, ihre kapitalmarktrechtlichen Pflichten ordnungsgemäß erfüllt zu haben, sodass für diese Anlegerklagen keine Rückstellungen gebildet wurden.“ Neben der Anzeigen in den USA sind auch in Deutschland und den Niederlanden Klagen gegen das Unternehmen rechtshängig. Insgesamt belaufen sich die geltend gemachten Ansprüche weltweit (exklusive USA und Kanada) auf 9,6 Milliarden Euro. Wie hoch die Ansprüche in den USA ausfallen, ist bislang unklar. Bei den dort üblichen Summen dürften sich diese mit Sicherheit im Milliardenbereich befinden.

Aktie am Scheideweg

Fakt ist: Der Dieselskandal lastet weiter auf Volkswagen und die fehlenden Rückstellungen für Anlegerklagen sind ein Risiko. Auch der Swing zu E-Mobilität kostet dem Konzern viel Geld. Doch wenn das Unternehmen zukunftsorientiert agieren möchte, muss es die Altlasten hinter sich lassen und den Kampf mit Tesla und Co. aufnehmen. Langfristige Anleger lassen von deutschen Automobilherstellern die Finger. Kurzfristig ist die Aktie sehr interessant.

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