Schwache Auftakt der Handelswoche in den USA: Nachdem gestern nicht gehandelt wurde (Feiertag), vollziehen die großen US-Indizes heute die Bewegung, die in Europa bereits gestern zu sehen war. Das heißt: Gewinnmitnahmen dominieren das Bild. Einer der Höhepunkte des Tages wird nach Börsenschluss erwartet.
Der Dow Jones ist zum Handelsauftakt 349 Punkte gefallen (minus 1,0 Prozent), bevor es zu einer Stabilisierungsbewegung kam. Der S&P 500 sackte zunächst rund 0,9 Prozent ab, der Nasdaq Composite 0,8 Prozent. Bereits am Freitag war es leicht abwärtsgegangen, wobei die Handelswoche insgesamt gesehen trotzdem einmal mehr stark verlaufen war.
Das Sentiment war unter Anlegern tendierte zuletzt stark in Richtung Gier. Mit vielen neuen Daten, die frische Impulse liefern könnten, wird diese Woche aber nicht gerechnet. Insofern ist der heutige Rücksetzer nicht ungewöhnlich, sondern eher gesund. Technisch gesehen sind die jüngsten Aufwärtstrends weiterhin intakt.
Einige Marktbeobachter glauben aber, dass die Luft zumindest kurzfristig recht dünn geworden ist. „Wir sind der Meinung, dass die Aktienmärkte so ausgereizt sind, wie sie nur sein können, da die Marktteilnehmer darauf bedacht sind, einen potenziellen neuen Bullenmarkt nicht zu verpassen", schrieb Mike Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley. Mit anderen Worten: Wilson glaubt, dass inzwischen viele Investoren sicherheitshalber schon Positionen aufgebaut haben, in der Erwartung, dass der Markt weiter steigen könnte. Sollte das stimmen, könnten nun erst einmal weitere Käufer fehlen.
Positiv: Im Mai gab es in den USA mehr Baugenehmigungen und neu angefangene Hausbauten als erwartet. Die Zahl der Neubauten stieg um 21,7 Prozent. Analysten hatten ein Minus von 0,1 Prozent prognostiziert.
Post-Rivale mit Zahlen
Wenn der reguläre US-Handel beendet ist, wird der Logistik-Riese FedEx seine Zahlen vorlegen. Diese sind nicht nur für das Unternehmen und seine Anleger interessant, sondern werden auch einen Anhaltspunkt dafür bieten, wie es um das Konsumklima bei amerikanischen Verbrauchern bestellt ist.
Bei Cowen erwartet man sich nicht allzu viel. „Die Frachtvolumina sind im Vergleich zum Vorjahr weiterhin rückläufig“, schrieb jedenfalls eine Analystin der Investment-Bank. „Wir glauben, dass FedEx während des Quartals, als das Volumen besonders niedrig war, wahrscheinlich einige Flüge zwischen Asien und Europa sowie Asien und den USA gestrichen hat.“
DER AKTIONÄR wird heute Abend zeitnah berichten, sobald die FedEx-Ergebnisse vorliegen.