Zahlreiche große US-Konzerne haben zur Wochenmitte ihre Quartalsberichte veröffentlicht. DER AKTIONÄR liefert einen Überblick über die Ergebnisse von Alphabet, Microsoft und Co – und verrät, wie sie nach den Zahlen in den Handel gestartet sind.
Alphabet: Rekordquartal bedeutet Rekordhoch
Die Aktien von Alphabet rückten im frühen Handel um 5,5 Prozent vor und erreichen damit ein neues Rekordhoch bei 2.418 Dollar. Der Google-Mutterkonzern erntete nicht nur viel Lob für sein zurückliegendes Quartal, sondern auch für vermeldete Aktienrückkäufe mit einem Volumen von bis zu 50 Milliarden Dollar. Das Werbegeschäft auf der Suchmaschine läuft in der Corona-Pandemie auf Hochtouren. Die Erlöse kletterten im Vergleich zum Vorjahr um satte 34 Prozent auf 55,3 Milliarden Dollar.
Microsoft: Starkes Wachstum mit leichten Schwächen
Bei den zuletzt rekordhohen Microsoft-Aktien hingegen ging es im frühen Handel um 3,1 Prozent bergab. Mit einem Umsatzzuwachs von 19 Prozent auf 41,71 Milliarden Dollar hat Microsoft sein stärkstes Quartal seit mehreren Jahren abliefern können und die Erwartungen der Analysten übertreffen können. Nach dem überwältigenden Vorquartal sind die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal aber schon so hoch gewesen, dass dieses Ergebnis nun nicht mehr beeindrucken kann. Zudem störten Anleger leichte Schwächen in der Cloud-Sparte.
AMD: Überzeugt und schüchtert Intel ein
Im Chipsektor überzeugte AMD, dessen Aktien rund vier Prozent höher in den Handel starteten. AMD hat dabei in allen Geschäftsbereichen rasant wachsen können. Während das Segment rund um Desktop-Prozessoren und Grafikkarten „nur“ um 46 Prozent zulegte, zeigte das Geschäft rund um Server-Chips und SoCs beeindruckende 286 Prozent Wachstum. Klar wird damit auch im Server-Bereich, dass der Prozessorhersteller seine Umsätze auf Kosten des Wettbewerbers Intel ausweitet. Dessen Papiere kamen daher mit 0,4 Prozent unter Druck.
Visa: Finanzkonzern gehört zu den Gewinnern
Im Dow waren die Visa-Anteile mit einem Plus von 2,1 Prozent die klaren Gewinner. Der Finanzkonzern hat sich im vergangenen Quartal langsam von der Corona-Krise erholt. Im US-Heimatmarkt, wo der Konsum mit Staatshilfen kräftig angekurbelt wurde, profitierte Visa von gestiegenen Verbraucherausgaben. Doch der pandemiebedingte Einbruch von Auslandszahlungen belastet weiter die Bilanz. Dennoch konnte Visa die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Boeing: Das sechste Quartal im Minus
Die Aktien von Boeing hingegen büßten ordentliche 3,3 Prozent nach den Zahlen ein. Der amerikanische Luftfahrt- und Rüstungskonzern verzeichnet zum sechsten Mal in Folge einen Quartalsverlust. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Minus von 561 Millionen Dollar nach einem Verlust von 641 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Damit fiel der Fehlbetrag noch höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet. Immerhin konnte Boeing nach der Aufhebung des Flugverbots für seinen Mittelstreckenjet 737 Max wieder zahlreiche Maschinen der Reihe ausliefern.
Mit Material von dpaAFX.