Uran ist tot. Immerhin vollzieht Deutschland den Ausstieg aus der Kernenergie. Doch Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. In anderen Ländern werden nach wie vor Atomkraftwerke gebaut. In China beispielsweise, aber auch in den USA. Dort will man sogar eine strategische Uranreserve anlegen. Und das beflügelt die Fantasie der Anleger. Die Uranaktien haussieren seit Wochen. Das verwunderliche: Die Hausse spiegelt sich aktuell noch nicht beim Uranpreis wider: Der verharrt bei rund 30 Dollar je Pfund.
Die Meldung schlug noch im vergangenen Jahr ein wie eine Bombe – auch wenn dieses Wortspielt gerade beim Thema Uran etwas gewagt ist. Die USA machen den Weg frei für eine strategische Uranreserve. Die Auflage: Das Uran soll von Unternehmen gekauft werden, die nicht von China oder Russland kontrolliert werden. Das schränkt den Kreis ein. Die Zahl der Uranproduzenten ist ohnehin überschaubar. Kein Wunder also, dass die Aktien der nordamerikanischen Uranproduzenten zu einer Hausse ansetzten. Ganz vorne dabei: Energy Fuels und Uranium Energy, beide in den USA aktiv. Aber auch Cameco kann zulegen. Und das, obwohl man die Cigar Lake Mine aufgrund von Covid-19-Vorsorgemaßnahmen vorübergehend stillgelegt hat.
Aktuell spiegelt der Uranpreis diese Hausse nicht wider. Der Spotpreis verharrt bei rund 30 Dollar. Allerdings ist der Spot-Markt bei Uran extrem klein. Die meisten Uran-Verkäufe laufen über lange Lieferverträge, deren Preis meist deutlich höher notieren. Bei einem Preis von 30 Dollar können nur ganz wenige Konzern wirklich Gewinne erzielen. Dennoch: Soll sich aus der aktuellen Euphorie rund um das Thema Uran ein neuer Trend entwickeln, dann wird auch der Spot früher oder später anziehen müssen.
Das Thema Uran ist heiß: Vor allem die Aktien nordamerikanischer Urankonzerne haussieren aktuell. Der Uranmarkt ist klein, es gibt nur wenige Uranaktien auf dem Markt. Sobald Geld in einen solch kleinen Sektor fließt, verteilt sich das auf eine überschaubare Anzahl von Aktien und führt zu extremen Kurssprüngen. Bei Goldfolio haben wir bereits im Dezember auf die Situation auf dem Uranmarkt hingewiesen und Anleger konnten sich positionieren. Aktuell ist es ein heißer Zock – doch sollte der Uranpreis sich in den kommenden Wochen allmählich Richtung 40 Dollar und darüber hinaus bewegen, dann sind noch deutlich höhere Kurse möglich. Ein Uranbullenmarkt kann vieles in den Schatten stellen, was man an der Börse kennt.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Uranium Energy.