Der krisengeschüttelte Möbelhändler Steinhoff will mutmaßlich Immobilien in Europa im Wert von rund 400 Millionen Euro verkaufen. Eigentlich eine gute Meldung, doch die Spekulanten trennen sich trotzdem von ihren Anteilscheinen. Vielen Zockern dauert der Sanierungsprozess offensichtlich einfach viel zu lange.
Mit den Erlösen wolle der Konzern seine Schulden schmälern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Das Unternehmen habe die US-Immobilieninvestmentfirma Eastdil Secured damit beauftragt, Warenhäuser und Produktionsstätten in verschiedenen Ländern zu verkaufen, darunter Großbritannien, Deutschland, Polen und Ungarn. Weder Steinhoff noch Eastdil Secured wollten dies zunächst kommentieren.
Brutal abgestürzt
Der Möbelhändler wurde 2017 von einem Bilanzskandal erschüttert. In verschiedenen Ländern wird gegen das Unternehmen ermittelt. An der Börse ist die Aktie nur noch zwölf Cent wert.
Der Aufarbeitungsprozess der Steinhoff-Krise erweist sich somit als ausgesprochen zäh. Zu zäh für viele Zocker, die offenbar auf eine Rettung in absehbarer Zeit spekuliert hatten. Große Ausschläge sind seit Wochen Fehlanzeige. Seit dem Zwischenhoch vor drei Wochen hat die Aktie 15 Prozent eingebüßt.
Viel zu viele offene Fragen
Steinhoff hat bereits zwölf Milliarden Dollar abgeschrieben. Wie viel da noch kommt oder was bei den Klagen gegen das Unternehmen herauskommt, ist völlig offen. Kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)