Probleme in der Lieferkette haben den Flugzeugbauer Airbus im Oktober belastet. Das Tempo der Auslieferungen hat sich weiter verlangsamt, was für Airbus ein Rückschlag auf dem Weg zum Jahresziel von etwa 600 ausgelieferten Flugzeuge ist. Zudem übertreffen die Stornierungen die Zahl der Neubestellungen. Die Airbus-Aktie gehörte heute zu den Verlierern im DAX. Bis zum Mittag.
Airbus hat im Oktober noch weniger Verkehrsflugzeuge ausgeliefert als in den beiden Monaten zuvor. Nach jeweils 40 Maschinen im August und September sank die Zahl der Auslieferungen im abgelaufenen Monat auf 36 Stück, teilte der jüngst in den DAX aufgestiegene Konzern heute in Toulouse mit. Dies ist der niedrigste Wert seit Februar.
Unterdessen holte Airbus im Oktober zwar Bestellungen über 22 Flugzeuge herein, musste jedoch auch 30 Stornierungen hinnehmen.
Nach den ersten zehn Monaten liegt die Zahl der Auslieferungen bei 460 Airbus-Passagierflugzeugen. Um das angestrebte Jahresziel von 600 Jets zu erreichen, muss Airbus im November und Dezember insgesamt noch 140 Maschinen an seine Kunden übergeben. Üblicherweise legt der Konzern im Dezember einen Schlussspurt hin, um sein Ziel bei den Auslieferungen zu erreichen.
Konzernchef Guillaume Faury hatte bereits bei der Vorlage der Quartalszahlen (DER AKTIONÄR berichtete) vergangene Woche gesagt, dass anhaltende Probleme bei einigen Zulieferern die Auslieferungen im Oktober belasten könnten.
Die Airbus-Aktie gehörte im gut behaupteten DAX heute mit einem Kursabschlag von knapp ein Prozent anfangs zu den schwächeren Werten. Am Nachmittag hat sie sich jedoch unter die stärksten DAX-Aktien geschoben.
Die Privatbank Berenberg hatte ihre Einstufung für Airbus nach den Zahlen zum dritten Quartal auf "Buy" belassen. Die Resultate hätten seine positive Einschätzung der Aktien des Flugzeugbauers bestätigt, schrieb Analyst Andrew Gollan in einer Studie. Das Unternehmen halte Kurs. Die angehobenen Jahresziele für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) und den Free Cashflow seien immer noch konservativ. Das Berenberg-Kursziel für Airbus liegt bei 140 Euro.
Update: Deutlich optimistischer ist Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat das Kursziel für Airbus heute von 151 auf 159 Euro angehoben und die Aktie auf der 'Conviction Buy List' belassen. Der Luftfahrtkonzern habe eine höher als erwartete Profitabilität ausgewiesen und den Jahresausblick verbessert, schrieb Analystin Daniela Costa in einer aktuellen Studie. Sie schraubte ihre Prognosen für die mittelfristigen Flugzeug-Auslieferungen nach oben. (Mit Material von dpa-AFX)
Trotz der enttäuschenden Auslieferungszahlen bleibt das angestrebte Airbus-Jahresziel erreichbar. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 140 Euro ausgegeben und empfiehlt engagierten Anlegern, ihre Papiere weiterhin zu halten. Der Stoppkurs sollte bei 95,00 Euro belassen werden.
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