Von ihrem Einbruch im Mai, als Tech-Highflyer abverkauft wurden, hat sich die Aktie von Unity gut erholt. Mit dem jüngsten Kurssprung nach den Zahlen bildet sich nun klar ein neuer Aufwärtstrend aus. DER AKTIONÄR nennt drei Gründe, weshalb Anleger ihre Gewinne laufen lassen sollten.
Quartalszahlen über den Erwartungen
Schon am Dienstagabend hat Unity seine Q2-Zahlen veröffentlicht und einen Umsatzzuwachs von 48 Prozent auf 274 Millionen Dollar vermeldet. Analysten hatten nur mit Erlösen in Höhe von 242 Millionen Dollar gerechnet, die Geschäftsführung hatte 240 bis 245 Millionen prognostiziert.
Der Verlust je Aktie von 0,02 Dollar war zudem deutlich geringer als die Wall-Street-Experten mit 0,12 Dollar erwarteten.
Getragen wurde das Wachstums von einem 63-prozentigen Anstieg des Segments "Operate Solutions". Dies ist sehr positiv zu werden, denn die Plattform, mit der Unity-Kunden ihre 3D-Kreationen monetarisieren, erwirtschaftet rund 67 Prozent der Gesamtumsätze und liefert die stärksten Bruttomargen.
Kunden außerhalb der Gaming-Branche
Unity gelang es zudem auch außerhalb der Gaming-Branche weitere Kunden anzuziehen. So wurden drei Automobil-Hersteller sowie Firmen aus dem Modebereich als Kunden gewonnen. Dies zeigt deutlich, dass die 3D-Software von Unity auch abseits von Videospielen eingesetzt werden kann. Bereits im IPO-Prospekt bezifferte Unity die Chancen in Gaming-fremden Branchen mit 17 Milliarden Dollar höher als im Kernbereich der Videospiele (12 Milliarden Dollar).
Prognose kräftig erhöht
Nach den starken Zahlen blickt das Unity-Management auch zuversichtlicher auf das laufende Geschäftsjahr. Die Umsatzprognose wurde erneut angehoben auf 1.045 bis 1.060 Millionen Dollar (zuvor: 1.000 bis 1.015 Millionen Dollar). Damit liegt der erwartete Umsatz nun klar über den Schätzungen der Analysten von 1,01 Milliarden Dollar.
Auch die Prognose für das dritte Quartal von 260 bis 265 Millionen Dollar lag über den Erwartungen. Analysten hatten nach dem starken Vorquartal mit sinkenden Erlösen in Höhe von 253 Millionen Dollar gerechnet.
Anzumerken ist an dieser Stelle auch, dass das Management die Prognose kräftiger angehoben hat als die Erwartungen im Q2 übertroffen wurden. Blick man nach vorne lässt dies durchaus den Schluss zu, dass die Geschäftsführung auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres mit einer Outperformance bei der Umsatzentwicklung rechnet.
Die steigenden Verluste könnten mittelfristig die Kursentwicklung von Unity deckeln, auch wenn die Entwicklung unter dem Strich aktuell nicht im Fokus der Anleger steht. Die jüngste Umsatzentwicklung zeigt zudem klar, dass der Software-Konzern noch voll in einer dynamischen Wachstumsphase steckt.
In einer virtuellen Welt, in der 3D-Assets in unterschiedlichen Branchen immer größere Bedeutung erhalten, bleibt die Aktie von Unity damit langfristig das beste Vehikel um den Zukunftstrend rund um das Metaverse zu besetzen. Anleger bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen.