Der Internet-Konzern United Internet will seine Kasse nach der jüngsten Einkaufstour wieder füllen. Der Kurs sackt nach dem Bekanntwerden der Kapitalerhöhungsabsicht im späten Frankfurter Handel ab.
Ausgehend vom Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft von 34,69 Euro könnte United Internet mit der Ausgabe von bis zu elf Millionen neuer Aktien bis zu gut 380 Millionen Euro einnehmen. Die neuen Stammaktien sollen im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens institutionellen Anlegern verkauft werden. Das Bezugsrecht der Altaktionäre ist ausgeschlossen.
Die Platzierung beginnt an diesem Montag und soll bereits spätestens am Dienstag beendet sein. Dann will United Internet auch die Anzahl der neuen Aktien und das Volumen der Kapitalerhöhung bekanntgeben.
Der Nettoerlös soll der Mitteilung zufolge "zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität im Rahmen der Unternehmensfinanzierung verwendet werden". Zuletzt hatte United Internet die Komplettübernahme des Glasfaserbetreibers Versatel für rund 586 Millionen Euro angekündigt. Zudem war der Internet-Konzern mit einem Anteil von 10,6 Prozent bei der an die Börse strebenden Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet eingestiegen. Dafür hatte United Internet 435 Millionen Euro hinblättern müssen.
Positiver Analystenkommentar
Die Commerzbank hat das Kursziel für United Internet von 40 auf 42 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Das Aufwärtspotenzial durch die geplante Übernahme der ausstehenden Anteile an Versatel überwiege die Risiken im Mobilfunkbereich, schrieb Analystin Heike Pauls in einer Studie vom Montag. Sie berücksichtige in ihrem Bewertungsmodell nun zudem die Minderheitsbeteiligung des Internetanbieters am Börsenkandidaten Rocket Internet. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot mit Hebel auf steigende Kurse bei United Internet.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.