Geht die Zockerei mit Uniper-Aktien wieder los? Am Montag gibt es mehr Käufer als Verkäufer – die Aktie legt um zwei Prozent zu. Meldungen zum Unternehmen gibt es keine. Bei den Anlegern, die bei Uniper dabei sind, geht es nach wie vor um die Spekulation, dass der Staat aussteigt. Es bleibt ein Spiel mit dem Feuer.
Zwar notiert die Uniper-Aktie seit Jahresbeginn mit 125 Prozent im Plus. Doch die Volatilität ist enorm. Seit dem Hoch vom 1. Juni hat die Aktie des verstaatlichten Versorgers mittlerweile ein Viertel an Wert eingebüßt.
Nach der Unternehmensmeldung vom 23. Mai hatten sich die Papiere in wenigen Tagen bis Anfang Juni mehr als verdoppelt bis auf etwas über acht Euro und den höchsten Stand seit Ende November 2022 erreicht. Ausgehend vom Rekordtief Ende Dezember 2022 bei 2,09 Euro hatte sich der Kurs fast vervierfacht.
Uniper hatte mitgeteilt, dass man dank Absicherungsgeschäften "signifikante Gewinne aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen" für russische Lieferkürzungen erwartet. Weitere Eigenkapitalerhöhungen des Bundes würden daher nicht mehr erforderlich sein.
Weil Uniper-Finanzchefin Jutta Dönges das Ziel ausgerufen hatte, Uniper als eigenständiges Unternehmen möglichst rasch wieder in überwiegend private Hände zu geben, spekulierten Anleger auf eine Re-Privatisierung und trieben so den Kurs in immer größere Höhen.
Dabei spielt der extrem geringe Freefloat eine bedeutende Rolle. Knapp 0,6 Prozent der Aktien befinden sich aktuell in den Händen von Privatanlegern – wenige Order reichen somit, um den Kurs entweder in die eine oder in die andere zu katapultieren.
Nach Einschätzung der Analysten ist die derzeitige Bewertung völlig absurd: Sie sehen das Kursziel im Schnitt bei 2,30 Euro, also 60 Prozent unter dem aktuellen Kurs.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Der Hype um Uniper könnte schon bald vorbei sein. An der Börse gibt es derzeit genügend andere Chancen, die die Anleger nutzen können.
(Mit Material von dpa-AFX)