Wie erwartet hat der in einer schweren Krise steckende Energiekonzern Uniper am Freitag offiziell staatliche Hilfen beantragt. Noch ist aber offen, wie deren Ausgestaltung letztlich aussehen soll. Bundeswirtschafts- und -klimaschutzminister Robert Habeck hat sich inzwischen dennoch ausführlich zur Entwicklung bei Uniper geäußert.
„Politisch ist klar: Wir werden nicht zulassen, dass ein systemrelevantes Unternehmen in Insolvenz geht und infolgedessen der globale Energiemarkt in Turbulenzen gerät", so Grünen-Politiker Habeck am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung arbeite deshalb mit Hochdruck an Stabilisierungsmaßnahmen. „Wir sind hierzu mit allen Akteuren im engen Austausch.“
Über die konkrete Form der Unterstützung werde jetzt verhandelt und dann entschieden. Habeck verwies darauf, dass das geänderte Energiesicherungsgesetz dem Bund verschiedene Möglichkeiten gebe. „Wir werden die Option wählen, die für Deutschland, für die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher, den deutschen Steuerzahler, den deutschen Staat die beste und günstigste und für die Versorgungssicherheit die sicherste ist", sagte der Minister.
Mit Blick auf Unipers finnischen Großaktionär Fortum sagte Habeck, die Bundesregierung schaue bei Unterstützungsaktionen auch immer, welche Eigentümer was leisten könnten. Auch Gespräche werden mit Fortum geführt. Die Finnen schlagen eine Restrukturierung von Uniper mit dem Ziel der Gründung einer Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes vor.
Die Krise bei Uniper dürfte sich angesichts des Ukraine-Kriegs nicht zeitnah lösen lassen. Noch bleiben viele Fragen offen. Eine Bewertung des Unternehmens scheint aber aktuell ohnehin kaum möglich. Finger weg!
Mit Material von dpa-AFX