Seit dem Verkauf der Handysparte an Microsoft geht es aufwärts bei Nokia. Am Donnerstag erfreut der finnische Konzern die Anleger mit starken Zahlen. Die Aktie liegt deutlich im Plus. Nokia profitiert vor allem von der positiven Entwicklung in der nun größten Sparte Netzwerkausrüstung.
Im zweiten Quartal soll die bereinigte operative Marge in dem Geschäft am oberen Ende der bisher anvisierten Spanne von fünf bis zehn Prozent oder sogar leicht darüber liegen, teilte Nokia am Donnerstag mit. Zudem sank der Umsatz aus dem übriggebliebenen Geschäft mit fast sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Euro weniger stark als von Experten erwartet. Obwohl inklusive aller Kosten – unter anderem für den Konzernumbau – nach wie vor ein Minus von 26 Millionen Euro steht, fiel auch das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis des Konzerns deutlich besser aus als im Vorjahr.
Unter dem Strich im Plus
Wegen des Verkaufs der Handysparte blieb für die Aktionäre unter dem Strich sogar ein Gewinn von 2,5 Milliarden Euro. Ende April hatte Nokia den Verkauf der ehemals marktführenden Gerätesparte an den US-Softwarekonzern Microsoft für rund 3,8 Milliarden Euro abgeschlossen, zusätzlich zahlt der Windows-Anbieter mehr als anderthalb Milliarden Euro für Patente.
Das Netzwerkgeschäft macht nun fast 90 Prozent der Umsätze bei Nokia aus. In der Branche lichten sich derweil etwas die dunklen Wolken der vergangenen Jahre. Der Netzwerkausbau für den schnellen mobilen Internetzugang sowie die Fokussierung auf rentablere Projekte verschaffen den Unternehmen Aufwind. Zudem setzt die Branche nach und nach auf Wartung und Service, um sich unabhängiger vom Hardwaregeschäft zu machen.
Auf Kurs
Der neue Weg stimmt. Ohne das verlustbringende Handygeschäft befindet sich Nokia wieder auf Kurs. Am Donnerstag notiert die Aktie nach den starken Zahlen auf einem neuen Jahreshoch. Der Kurs des neuen Chefs Rajeev Suri dürfte weiterhin Früchte tragen. Investierte Anleger bleiben dabei. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 8,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)