Sowohl Goldman Sachs als auch Morgan Stanley haben sich in den vergangenen Tagen pessimistisch mit Blick auf den Goldpreis geäußert. Eines ihrer Argumente: Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine werden aus dem Fokus der Anleger verschwinden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Mehr und mehr wird deutlich, dass es sich um ein Pulverfass handelt.
Wenn die Vergangenheit eines lehrte, dann das: Konflikte und ihre Auswirkungen auf die Märkte lassen sich nur sehr schwer vorhersehen. Das zeigt das Beispiel Russland und Ukraine. Obwohl der Konflikt seit Wochen vor sich hinschwelt, hat ihn die Börse kurzzeitig ignoriert. Doch jetzt rückt das Thema wieder in den Fokus. Und beflügelt den Goldpreis. Einmal mehr suchen Anleger das Edelmetall als sicheren Hafen.
Charttechnik hellt sich auf
Freilich: Auch das ist nur eine Momentaufnahme. Schon bei der Übernahme der Krim durch Russland profitierte der Goldpreis kurzfristig. Nur um dann binnen weniger Tage wieder einzubrechen, als sich eine Entspannung angebahnt hat. Allerdings hat sich das charttechnische Bild in den vergangenen Tagen deutlich aufgehellt. So konnte unter anderem die 200-Tage-Linie zurückerobert werden. Und im frühen Handel kann auch der Silberpreis ins Plus drehen. Das darf ebenfalls positiv gewertet werden. Ein Wermutstropfen bleibt: Am Freitag mussten die Minenaktien ihre anfänglichen Gewinne wieder abgeben und notierten zum Handelsende im Minus. Im Zuge einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung bei Gold sollten die Minenaktien allerdings vorauslaufen. Das gilt es in den kommenden Tagen genau zu beobachten.
Unterm Strich bleibt derzeit eine Aufwärtsbewegung beim Goldpreis, die vor allem heute auf die wiederaufflammende Ukraine-Krise zurückzuführen ist. Allerdings hatte sich das Chartbild schon in den Tagen vorher aufgehellt. Es ist durchaus denkbar, dass der Goldpreis jetzt einige Tage in diesem Bereich verharrt, bevor er seine Aufwärtsbewegung fortsetzt. Ein gutes Zeichen wäre es, wenn die Minenaktien in den kommenden Tagen eine Aufwärtsbewegung starten würden.