Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat die mögliche Milliarden-Staatshilfe für die Lufthansa verteidigt und vor einer Übernahme der Airline durch ausländische Wettbewerber gewarnt. "Es ist richtig, dass wir der Lufthansa helfen müssen. Sie muss in Deutschland bleiben", sagte Bouffier der "Rheinischen Post".
Bouffier fügte hinzu: "Wir müssen aufpassen, dass niemand heimlich die Lufthansa-Aktien aufkauft und dann Druck auf den Konzern ausübt. Wettbewerber kommen aus China, den USA und den Golfstaaten."
Deutschland brauche eine im Weltmaßstab wettbewerbsfähige Airline - mit guten wirtschaftlichen Strukturen und sozialen Verpflichtungen, sagte Bouffier. Der Konzern könne aber nicht erwarten, dass der Staat das Geld gebe und keinen sichernden Einfluss in Grundsatzfragen wie zum Beispiel Boni habe. Aus unternehmerischen Entscheidungen sollte sich die Politik aber heraushalten. Auf Dividenden für die Aktionäre sollte ein staatlich gerettetes Unternehmen seiner Ansicht nach "zumindest für eine gewisse Zeit" verzichten.
Die Lufthansa ist wegen der Folgen der Corona-Pandemie stark unter Druck geraten und verhandelt derzeit mit dem Bund über Staatshilfe in Höhe von neun Milliarden Euro. Im Gegenzug sind eine Staatsbeteiligung von rund 25 Prozent sowie Aufsichtsratsmandate im Gespräch. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vor einem zu großen staatlichen Einfluss auf den Konzern gewarnt.
Für die Aktionäre wäre das von Bouffier beschriebene Szenario natürlich eher positiv. DER AKTIONÄR hält dies aber aktuell eher für unwahrscheinlich und rät wegen der anhaltend hohen Unsicherheit über den weiteren Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten, der drohenden Kapitalerhöhung sowie dem angeschlagenen Chartbild weiter von einem Investment ab.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.