Lufthansa-Chef Carsten Spohr selbst hatte bereits vor mehreren Wochen erklärt, dass die Lufthansa nach der Corona-Krise eine andere, wohl auch kleinere Gesellschaft sein dürfte als vorher. Blickt man auf die Forderungen, welche die EU-Kommission zur Genehmigung von Staatshilfen stellt, wird dies erst recht klar.
So wird zum einen eine – im Sinne aller Beteiligten – klare "Ausstiegsstrategie" gefordert. Zum anderen soll es auch ökologische Vorgaben geben.
Dabei wird etwa auf die Bedingungen für die Staatshilfen für Air-France-KLM verwiesen. Demnach müsste die Lufthansa ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahre 2030 um 50 Prozent verringern. Auf innerdeutschen Strecken soll dies bereits bis 2024 geschehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Flugangebot dürfte deutlich sinken
Was dies bedeuten würde, ist relativ klar: Die Lufthansa wird in den kommenden Jahren weitaus weniger Flüge anbieten als vorher. Denn allein durch den Einsatz kerosinsparender Energien oder spritsparender, neuer Flugzeuge dürfte eine derartige Reduzierung des CO2-Ausstoßes kaum zu erreichen sein zumal die Lufthansa hierfür massive Investitionen tätigen müsste.
Ein deutlich geringeres Flugangebot, eine voraussichtlich über Jahre hinweg eher maue Nachfrage und ein harter Konkurrenzkampf mit anderen von ihren Staaten subventionierten Airlines – die Lufthansa wird in den komenden Jahren weitaus weniger verdienen als etwa in den so erfolgreichen Jahren 2017 oder 2018. Zudem dürfte sich der niedrigere Nettogewinn im Zuge der erwarteten Kapitalerhöhung auf eine deutlich höhere Zahl an Aktien verteilen. DER AKTIONÄR rät daher weiterhin davon ab, bei der Lufthansa-Aktie einzusteigen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.