Der US-Pharmakonzern Pfizer hat offenbar ein Auge auf das Biotechunternehmen Seagen (ehemals Seattle Genetics) geworfen. Gespräche über eine potenzielle Übernahme befänden sich noch in einer frühen Phase, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) am Montag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Seagen kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 30 Milliarden Dollar.
Seagen kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 30 Milliarden Dollar. Bei einer Übernahmen wäre eine Prämie auf den derzeitigen Aktienkurs fällig. Eine Übernahme könnte dabei aber auf eine Reihe von Hürden stoßen, etwa kartellrechtlich.
Laut "WSJ" befand sich Seagen im vergangenen Jahr in Gesprächen mit dem Konkurrenten Merck & Co über eine Übernahme im Wert von insgesamt 40 Milliarden Dollar oder mehr, der Deal kam jedoch nicht zustande. Bereits damals soll Pfizer Interesse an Seagen gezeigt haben, wie es hieß. Seagen verfügt über einige vielversprechende Krebstherapien. Pfizer müsse bis 2030 geschätzte 17 Milliarden Dollar Umsatzeinbußen durch Patentverluste ausgleichen. Das Unternehmen sitze derzeit auf einem Geldberg von knapp 23 Milliarden Dollar durch Einnahmen aus Verkäufen seiner Corona-Impfstoffe sowie weiterer Produkte.
Pfizer lehnte es ab, sich zu dem Bericht zu äußern, während Seagen nicht sofort auf die Anfrage reagierte, so Reuters.
Im vergangenen Jahr erwarb Pfizer Global Blood Therapeutics, einem Spezialisten für Therapien zur Behandlung von Sichelzellanämie für mehr als fünf Milliarden Dollar sowie die restlichen Anteile von Biohaven Pharmaceutical Holdings für mehr als zehn Milliarden Dollar.
Seagen gilt als Pionier bei der Entwicklung einer Klasse von Krebstherapien, die als Antikörper-Wirkstoff-Konjugate bekannt sind.
Während Seagen am frühen Vormittag gut zwölf Prozent steigt, notiert die Aktie von Pfizer deutlich im Minus. Gut zwei Prozent geht es bei Tradegate nach unten. Pfizer müsste in jedem Fall tief in die Tasche greifen. Vom Portfolio würde Seagen aber gut passen. Die Aktie von Pfizer ist vor Kurzem unter den Stopp des AKTIONÄR gefallen und wurde verkauft. Anleger warten hier vorerst ein klares positives Signal ab. Bei Seagen sollten nur sehr risikobereite Anleger auf eine noch höhere Prämie spekulieren. Zumal sich alles noch in einer sehr frühen Phase befindet und noch scheitern kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.