Die Aufzugssparte von ThyssenKrupp steht seit Monaten im Schaufenster. Das Interesse ist enorm und die Bewertung für das lukrative Geschäft entsprechend hoch. Allerdings hat der Wettbewerber Kone nun mit einem überraschend niedrigen Angebot für Ernüchterung gesorgt. Die Finnen verfolgen eine Strategie – fraglich ist aber, ob diese aufgeht.
Ein Bericht des Handelsblatts hat für Aufsehen gesorgt, nach dem Kone lediglich 15 Milliarden Euro bietet – weniger als ebenfalls interessierte Finanzinvestoren. Eigentlich war erwartet worden, dass die Finnen mehr bieten können, da bei einer Übernahme durch Synergieeffekte Milliardenkosten eingespart werden. Diese Möglichkeit haben die Private-Equity-Firmen nicht.
Kone will nun aber mit Finanzinvestoren wie CVC zusammenarbeiten. Durch den Verkauf einzelner Geschäfte in Deutschland und anderen europäischen Ländern sollen die Bedenken der Wettbewerbshüter ausgeräumt werden. Klar ist aber auch, dass dann die Synergien deutlich geringer ausfallen. Entsprechend will Kone den Kaufpreis drücken – und Finanzinvestoren durch die Zusammenarbeit aus dem Rennen nehmen.
Es erscheint allerdings fraglich, ob sich diese mit einzelnen Stücken der Aufzugssparte zufrieden geben, wenn sie den ganzen Kuchen haben können. Das jetzige Kone-Angebot ist so niedrig, dass es kaum Aussicht auf Erfolg verspricht. Zu lukrativ und wachstumsstark ist das Geschäft mit Aufzügen und zu selten ergibt sich die Gelegenheit in diesen spannenden Markt einzusteigen.
Kone könnte durchaus nochmal nachlegen. Anleger setzen darauf, dass ThyssenKrupp einen lukrativen Preis erzielen wird. Frisches Geld und eine hohe Bewertung der Tochter sollten auch die Aktie weiter antreiben. Anleger lassen die Gewinne laufen.