Die Übernahmewelle im Pharma- und Biotech-Sektor rollt, nicht nur in den USA. Insulinhersteller Novo Nordisk streckt offenbar die Fühler nach der belgischen Biotech-Schmiede Ablynx aus. Allerdings verweigert das Management des Akquisitionsziels bislang jegliche Gespräche. Dennoch beflügeln die Nachrichten die Papiere – ein Kursplus von satten 40 Prozent steht zu Buche.
Seit Anfang Dezember 2017 bemüht sich Novo Nordisk, ein für das Ablynx-Management akzeptables Übernahmeangebot abzugeben. Das Gebot von 28 Euro je Aktie und einer Prämie von 2,50 Euro beim Erreichen spezieller Ziele sei das letzte Angebot gewesen. Nun haben sich die Dänen an die Öffentlichkeit gewandt, um den Druck auf Ablynx zu erhöhen. Aktuell beläuft sich eine mögliche Prämie auf gut 40 Prozent inklusive Prämie.
Tolle Pipeline
Im letzten Jahr hat Ablynx sich an der US-Börse listen lassen, um sich mehr Aufmerksamkeit unter den US-Investoren zu sichern. Die Pipeline der Belgier kann sich sehen lassen:
Quelle: Ablynx
Mit Caplacizumab hat Ablynx zuletzt die klinische Entwicklung abgeschlossen und steht vor der Zulassung. Der Clou: Nach wie vor ist das Projekt in der Hand von Ablynx, sodass keine Umsatzerlöse mit einem Kooperationspartner aufgesplittet werden müssen. Auch der Rest der Pipeline macht Lust auf mehr. Gut möglich, dass Novo Nordisk nicht locker lässt und ein weiteres Angebot abgibt. Bei einer Offerte von 3,5 Milliarden Dollar plus X dürfte das Ablynx-Management schwach werden.
Kein Stück aus der Hand geben
Novo Nordisk hat mit Ablynx ein hochinteressantes Übernahmeziel im Visier, welches ideal zum Hämatologie-Geschäft der Dänen passt. Die Börse nimmt die Nachricht positiv auf. Langfristig verfügt die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial – investierte Anleger halten an den Papieren fest. Rücksetzer in den Bereich der 200-Tage-Linie bleiben klare Kaufchancen.