Konsolidierung im Krankenhausmarkt: Die unter regulatorischem Druck stehenden Klinikkonzerne Asklepios und Rhön wollen sich zusammenschließen. In einem ersten Schritt wollen der Rhön-Großaktionär Asklepios, der Rhön-Gründer Eugen Münch sowie seine Ehefrau ihre Anteile in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln, wie Asklepios am Freitag mitteilte.
Etwa 25 Prozent Aufschlag
Dieses Joint Venture soll dann mindestens rund 49 Prozent der Rhön-Aktien halten. Zudem will Asklepios anschließend den anderen Rhön-Klinikum-Anteilseignern eine Offerte in Höhe von 18 Euro je Anteilsschein unterbreiten. Das sind 25 Prozent mehr als die Aktien vor der Bekanntgabe der Pläne kosteten. Eine Mindestannahmeschwelle ist nicht geplant.
"Wir bündeln unsere Kräfte mit dem gemeinsamen Ziel, unsere Vision für die Gesundheitsversorgung in Deutschland unter dem Dach einer Gruppe Asklepios/RHÖN zu verwirklichen."
Der Abschluss der Transaktion wird den Angaben zufolge, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung, für das zweite Quartal erwartet. Rhön-Klinikum soll als eigenständiges Unternehmen fortbestehen, hieß es weiter. Der Konzern hatte seine Aktionäre erst jüngst auf einen Gewinnrückgang im laufenden Jahr eingestellt. Das Unternehmen steht unter verstärktem regulatorischem Druck. So dürfte die vom Bundestag beschlossene Personaluntergrenze in der Pflege das Ergebnis 2020 belasten, hieß es. Hinzu kämen Anlaufkosten für den Einstieg in die Telemedizin.
Die Rhön-Klinikum-Aktie wurde zeitweise vom Handel ausgesetzt. Im Anschluss schnellte die Aktie rund 22 Prozent nach oben und näherte sich damit dem Übernahmepreis von 18,00 Euro pro Papier.
Der Aufschlag, den Asklepios den restlichen Rhön-Klinikum-Aktionären bietet, ist überschaubar, zumal sich die Aktie seit Juli 2019 in der Spitze fast halbiert hat. Es gibt weitaus interessantere Aktien auf dem Kurszettel. Eine Alternative: Der Gesundheitskonzern Fresenius mit der Klinik-Kette Helios.
(Mit Material von dpa-AFX)