Die Aktie von Hapag-Lloyd gehört zu den großen Überflieger-Aktien der vergangenen Monate. Erst vor wenigen Tagen markierte das Papier bei 235,60 Euro ein neues Allzeithoch. Vor einem Jahr notierte die Hapag-Lloyd-Aktie noch bei knapp 50 Euro. Nun steigt Hapag-Lloyd beim JadeWeserPort in Wilhelmshaven ein.
Das Unternehmen werde sich mit 30 Prozent am Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und mit 50 Prozent am Rail Terminal Wilhelmshaven (RTW) beteiligen, teilte Hapag-Lloyd am Dienstag in Hamburg mit. Der Terminalbetreiber Eurogate halte weiter die verbleibenden Anteile. Zum Kaufpreis sei Schweigen vereinbart worden. Weil die Genehmigung der Kartellbehörde benötigt werde, werde der Abschluss in einigen Monaten erwartet.
Der 2012 in Betrieb genommene Containerhafen an der Außenjade hat als Tiefwasserhafen eine gute Perspektive. Von der Auslastung her ist er aber bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD), Aufsichtsrat beim JadeWeserPort, nannte den Einstieg der Hamburger Großreederei eine "gewaltige Chance". Damit eröffne sich die Perspektive, ab 2023 auf den Weg zu den angepeilten Umschlagsvolumina zu kommen.
Hapag-Lloyd profitiert von stark gestiegenen Frachraten. Allerdings hält der Chef der weltweit fünftgrößten Container-Reederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, die derzeit aufgerufenen Preise für den Transport eines Containers für viel zu hoch. "Jetzt ist es eigentlich zu extrem", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zwar seien die Frachtraten während der jüngsten Schifffahrtskrise viel zu niedrig gewesen. So seien etwa für einen Container von Asien nach Südamerika zeitweise nur 50 bis 200 Dollar bezahlt worden. Dass jetzt aber gleich Tausende Dollar aufgerufen würden, sei zu viel.
Hapag-Lloyd hat nach rund zehnjähriger Krise zuletzt vom Boom der Branche stark profitiert und im Konzern ein Halbjahresergebnis von 2,7 Milliarden Euro verbucht.
Die Aktie von Hapag-Lloyd befand sich in den letzten Wochen und Monaten im Rallyemodus. Zuletzt ist sie allerdings in eine Korrektur übergegangen. Auch am heutigen Dienstag verliert das Papier gut zwei Prozent auf 206,00 Euro. Bleiben die Frachtraten jedoch noch länger auf dem hohen Niveau, dürfte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung schon bald fortsetzen. Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)