Das dürfte TUI nicht gefallen: Der britische Billigflieger Easyjet beschränkt sich zukünftig auch in Deutschland nicht mehr allein auf den Verkauf von Flügen. Die Briten gehen jetzt ebenfalls hierzulande mit einem eigenen Reiseveranstalter an den Markt. Die TUI-Aktie kann zu Wochenauftakt dennoch mehr als zwei Prozent zulegen.
Ende des Jahres (Dezember) fällt der Startschuss: Dann bietet Easyjet deutschen Kunden über den eigenen Veranstalter Easyjet Holidays nicht nur Flüge, sondern auch Pauschalreisen an, wie die fvw jüngst berichtete. Im Angebot hat die Easyjet-Veranstalter-Marke zunächst Reisen zu 4.000 Hotels in 70 Urlaubsdestinationen. Im Januar 2024 sollen auch die Schweizer ihre Urlaubsreisen über den britischen Tourismus-Player buchen können.
In Großbritannien ist der Veranstalter bereits eine durchaus große Nummer und hatte im Ende September ausgelaufenen Geschäftsjahr laut Unternehmensangaben rund zwei Millionen Kunden – doppelt so viele wie im Jahr davor. Dabei verbuchte die Easyjet-Gruppe einen Gewinn in Höhe 120 Millionen Britischen Pfund (138 Mio. Euro).
Easyjet Holidays lockt dabei mit einer Anzahlung von lediglich 60 Euro pro Person – bei TUI beträgt die Anzahlung mindestens 20 Prozent. Hinzu kommen eine attraktive Freigepäckmenge von 23 Kilo sowie Transfers bei Strandurlauben.
Das Billig-Angebot von Easyjet kommt mit Blick auf das (eskalierende) Kriegsgeschehen im Nahen Osten und die sich eintrübende Konjunktur für TUI zur Unzeit. Anleger beobachten die weitere Entwicklung daher besser von außen, zumal auch der Chart zur größten Vorsicht mahnt. Eventuell ändert sich das Gesamtbild, falls TUI Anfang Dezember mit positiven Kennziffern überrascht.