Die Sorge um die hochinfektiöse Corona-Delta-Variante führt zu neuen Problemen. So hat das Auswärtige Amit seinem aktuellen Rat, besser auf Kreuzfahrten zu verzichten, TUI einen Bärendienst erwiesen. Derweil steigen die Corona-Zahlen immer weiter – ein wichtiges Winterziel für den Reise-Spezialisten bekommt nun ein "unschönes Etikett". Schlecht für TUI und die Aktie.
Konkret ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erneut angestiegen und hat den fünften Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 263,7 an. Am Donnerstag lag der Wert bei 249,1, vor einer Woche bei 169,9.
Gestern berichtete die Funke-Mediengruppe, wonach neben Ungarn sowie Tschechien auch Österreich an diesem Freitag zu einem "Hochrisikogebiet" erklärt werden solle. Die Einstufung werde am Sonntag in Kraft treten, hieß es.
Für TUI wäre das eine weitere Problemzone. So hat die Chefin der Österreich-Werbung, eine Art Fremdenverkehrsamt, Lisa Weddig im August gegenüber der Touristik-Zeitschrift fvw gesagt, dass man sich nicht wieder einen Totalausfall des Winters leisten könne.
Seinerzeit hieß es, dass Österreich auf ein Minus von 48 Prozent in den Sommermonaten und 70 im Gesamtjahr im Vergleich zu 2019 zusteuere. Österreich dominiere mit rund 50 Prozent den Markt der Winterurlaubsziele in Europa, so Weddig abschließend zur Bedeutung von Österreich als Destination.
Die TUI-Aktie verliert am Freitag weitere zwei Prozent und notiert bei 2,67 Euro. Damit rückt das September-Tief von 2,62 Euro als Support wieder ins Blickfeld.
TUI bleibt im Würgegriff der Pandemie. Weitere Kursverluste drohen, zumal auch das Chartbild negativ aussieht. Anleger bleiben besser außen vor.
(Mit Material von dpa-AFX)