Für den Tourismus und damit auch für TUI ist die Corona-Pandemie besonders bitter. So muss diese Branche bereits das zweite Jahr in Folge gewaltige Einbußen hinnehmen. Zu diesem Analyse-Ergebnis kommt auch der Deutsche Reiseverband (DRV), der eine Umfrage bei Touristik-Unternehmen durchgeführt hat. Und auch 2022 dürfte nicht gerade einfach werden.
Konkret: So rechnen 60 Prozent der 550 befragten Firmen nämlich erst für 2023 wieder mit einem Umsatz auf Vorkrisen-Niveau, wie aus einer Pressemitteilung des DRV hervorgeht. Ein Drittel ist noch pessimistischer und sieht erst im drauffolgenden Jahr 2024 eine Rückkehr zur früheren Normalität. „Dieses Stimmungsbild zeigt deutlich, dass die Krise für die Reisewirtschaft noch nicht überstanden ist“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig.
Die Branchenkennziffern, die Travel Data + Analytics für den DRV ermittelte, belegen das ganze Ausmaß der Problematik: Bis Ende September 2021 verbuchten die Reiseveranstalter gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 einen Umsatzrückgang von satten 69 Prozent.
Damit fehlen Veranstaltern wie TUI, DER Touristik und Co laut DRV allein im laufenden Jahr rund zwölf Milliarden Euro in der Kasse. Im vergangenen Jahr lag das Defizit in ähnlicher Größenordnung. TUI konnte sich nur durch Staatshilfen von mehr als vier Milliarden über Wasser halten. Einen Teil wollen die Hannoveraner immerhin mit den Erlösen aus der jüngsten - erfolgreich abgeschlossenen - Kapitalerhöhung zurückzahlen.
Das Umfrage-Ergebnis belegt eindeutig: Die Lage für Veranstalter wie TUI ist nach wie vor schwierig und wird so schnell auch nicht entscheidend besser. Dem Papier des Reiseveranstalter aus Hannover drohen – auch mit Blick auf die aktuell steigenden Corona-Zahlen – kurzfristig weitere Kursverluste. Anleger lassen die TUI-Aktie weiterhin links liegen, zumal auch das Chartbild keine Entwarnung signalisiert.