Demnächst starten die Osterferien und damit steht die erste große Reisewelle des Jahres bevor. Während die Lust aufs Reisen steigt, scheinen die Anleger von TUI aber bereits wieder die Lust auf die Aktie verloren zu haben. Am heutigen Mittwoch notiert das Papier 3,7 Prozent im Minus bei 7,81 Euro. Derzeit belastet die Durchführung einer Kapitalerhöhung.
TUI hatte in der vergangenen Woche angekündigt, eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro durchführen zu wollen. Für die vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung werden 328.910.448 neue Aktien in einem Bezugsverhältnis von 8:3 (8 neue Aktien für je 3 bestehende Aktien) und zu einem Bezugspreis von 5,55 Euro angeboten. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien ist am Dienstag gestartet und endet am am 17. April.
Die TUI beabsichtigt mit den Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung die Zinskosten und die Verschuldung zu senken. Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI Group: „Die vollständige Rückführung der staatlichen Corona-Hilfen war unser erklärtes Ziel. Mit der jetzt beschlossenen Kapitalerhöhung gehen wir den letzten Schritt bei den WSF-Hilfen und setzen unsere Zusage um. Wir werden aus dem Erlös die vom WSF erhaltenen Hilfen einschließlich Zinsen zurückzahlen. Die TUI verfügt damit wieder über eine gute Bilanzstruktur und wir setzen alles daran, die Ertragskraft des Konzerns weiter zu verbessern. Wir senken die Zinskosten und schaffen damit eine solide Basis für die Zukunft. Unser Ziel ist klar: wir wollen wieder profitabel wachsen, mit zusätzlichen Kunden und neuen Produkten mehr Marktanteile gewinnen. Die Buchungsentwicklung ist zudem weiterhin sehr ermutigend.“
Viele Anleger dürften am Dienstag erst einmal geschockt gewesen sein, als sie den Kurs der TUI-Aktie sahen. So dramatisch ist der Abschlag aber nicht. Rechnet man den Kurs der Aktie von derzeit 7,81 Euro und den des Bezugsrechts von derzeit 5,23 Euro zusammen, so kommt man auf 13,04 Euro. Das ist zwar deutlich niedriger als der Schlusskurs vom Montag von 15,72 Euro, aber dennoch noch überschaubare. Analyst Oliver Wojahn von Alster Research sprach am Vorabend schon von einer "guten Kaufgelegenheit". Die Abschläge hätten eher technische Gründe, argumentierte Wojahn.
Die nächsten Handelstage dürften recht volatil werden, bei der Aktie und bei den Bezugsrechten. Nicht zuletzt wegen der weiteren Verwässerung aufgrund der vierten Kapitalerhöhung bleiben Anleger bei der Aktie vorerst weiter an der Seitenlinie.