TUI hat jüngst angekündigt, seinen Bereich "Märkte & Airline" neu zu formieren. So will der Reiseveranstalter aus Hannover die weltweite Präsenz und auch die Bekanntheit der Touristik-Marke ausbauen (DER AKTIONÄR berichtete). Nun wird die Sparte auch personell verstärkt. Der Neue kommt von einem Billig-Konkurrenten – ein cleverer Schachzug.
Konkret wird mit Peter Glade ein Chief Commercial Officer (COO) installiert. Glade war viele Jahre Vertriebschef bei der deutsch-türkischen Fluggesellschaft Sun Express (Joint-Venture von Lufthansa und Turkish Airlines) und soll nun die Position von TUIfly als erster Urlaubsflieger für Kunden stärken und für B2B-Partner ausbauen.
"Das globale Fluggeschäft entwickelt sich stetig weiter, und der Ferienflugmarkt gewinnt an Bedeutung", erklärt Marco Ciomperlik, CEO von TUI Airline. Der Fokus von TUI Airline liege künftig darauf, die Effizienz zu steigern und den wachsenden Bedarf an Ferienflügen zu decken. TUI Airline betreibt eine Flotte von rund 130 Flugzeugen und beschäftigt mehr als 8.000 Mitarbeiter in fünf Fluggesellschaften.
Die TUI-Aktie, die am letzten Handelstag der Woche um ihren Vortagesschluss bei 6,39 Euro pendelt, ist charttechnisch durch den jüngsten Rückfall unter den GD200 (aktuell: 6,55 Euro) angeschlagen. Eine zeitnahe Rückeroberung würde das Bild aufhellen. Nach unten sichert der Bereich um 6,20 Euro ab.
Aus Sicht des AKTIONÄR ist die Rekrutierung eines Top-Managers von einer Billig-Airline für die neue geschaffene COO-Position ein intelligenter Schritt. Glade weiß sicherlich – aufgrund seiner jahrelangen Tätigkeit bei Sun Express – genau, wie man TUIfly mittel- bis langfristig besser mit Blick auf Marketing, Marke und Preis aufstellen und damit kann noch stärker am Markt positionieren kann. TUI geht strategisch den richtigen Weg, in dem das Unternehmen die umsatzstärkste Sparte "Märkte & Airline" strukturell und personell neu aufstellt. Das dürfte langfristig zu Ergebnisverbesserungen führen.
Zuletzt hat die TUI-Aktie an Momentum verloren und das Sentiment hat sich durch die Eskalation im Nahost-Konflikt eingetrübt, so dass weitere Kursverluste – in Abhängigkeit vom Gesamtmarkt – einkalkuliert werden müssen. Die Aktie verbleibt auf der Watchlist. Allenfalls erfahrene Trader können auf kurzfristige (Erholungs-)Bewegungen spekulieren.
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